Bochum. Führungswechsel beim Aral-Mutterkonzern BP Europa SE. Der langjährige Chef Wolfgang Langhoff hört auf. Ein Nachfolger steht auch schon fest.
Führungswechsel beim Aral-Mutterkonzern BP Europa SE: Der langjährige Vorstandschef Wolfgang Langhoff (61) wird am 1. Dezember von Patrick Wendeler (50) abgelöst, wie das Unternehmen mitteilte. Wolfgang Langhoff war zehn Jahre im Vorstand der BP Europa SE, davon sechs Jahre als Vorsitzender. Es sei beabsichtigt, dass Langhoff nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand in den Aufsichtsrat berufen werde, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.
Langhoffs Nachfolger Patrick Wendeler ist seit Januar 2016 Vorstandschef der Tankstellenkette Aral, die aus Bochum geführt wird. Den Chefposten bei Aral soll Achim Bothe (41) übernehmen, der beim BP-Konzern ebenfalls aus dem eigenen Haus kommt. Seit 2020 ist Bothe Geschäftsführer der BP-Tochterfirma Mobene, eine der führenden Handelsorganisationen für den Vertrieb von Heizöl, Kraft- und Schmierstoffen in Deutschland.
Peter Mather, der Aufsichtsratschef der BP Europa SE, dankte Langhoff und sagte, er sei überzeugt, dass der Konzern auch unter der Führung von Patrick Wendeler seine „positive Entwicklung“ fortsetzen werde „im aktuell herausfordernden Marktumfeld“.
Mit rund 2400 Tankstellen ist die BP-Tochter Aral Marktführer in Deutschland. Ende vergangenen Jahres hatte die Marke Aral einen Anteil von mehr als 16 Prozent an der Gesamtzahl aller Tankstellen in
Deutschland. Ein weiterer großer Standort des BP-Konzerns befindet sich in Gelsenkirchen. Im Stadtteil Scholven betreibt der Mineralölriese eine Raffinerie, in der mehr als 2000 Menschen beschäftigt sind. In den konzerneigenen Anlagen stellt BP unter anderem Benzin, Diesel, Kerosin, Heizöl und Produkte für die Chemieindustrie her. Eine weitere Raffinerie des britischen Konzerns steht im niedersächsischen Lingen.
Zahl der Mitarbeitenden von BP Europa SE auf rund 9400 gesunken
Die Raffinerie im Ruhrgebiet ist dem Vernehmen nach aktuell sehr gut ausgelastet. Es wirke sich unter anderem aus, dass Lieferungen von Raffinerien aus Osteuropa – unter anderen aus der Ukraine – weggefallen seien, hieß es in Branchenkreisen. Auch Diesel aus Russland komme nicht mehr wie vor Kriegsbeginn auf den deutschen Markt.
Durch eine konzerninterne Abspaltung hat sich die Zahl der Beschäftigten, die der BP Europa SE zugeordnet sind, zuletzt verringert. Ende April 2021 ist das deutsche Schmierstoffgeschäft mit der Marke Castrol herausgelöst und verselbstständigt worden. Die neu gegründete Castrol Germany GmbH in Hamburg gehört allerdings weiterhin zum BP-Konzern. Dass die Zahl der Mitarbeitenden der BP Europa SE um mehr als 1100 auf rund 9400 zurückging, habe „im Wesentlichen“ mit der Abspaltung des Schmierstoffgeschäfts zu tun, wird in einer vor wenigen Wochen im Bundesanzeiger veröffentlichten Bilanz betont.