Düsseldorf. Die Corona-Krise treibt das Großhandelsunternehmen Metro weiter in die roten Zahlen. Wieso der Düsseldorfer Konzern jetzt auf den Sommer setzt.
Der Großhändler Metro leidet weiter unter der Corona-Krise. Nachdem das Unternehmen vor zwei Wochen bereits die Prognose für das Geschäftsjahr 2020/21 nach unten korrigiert hat, bestätigen die Zahlen für das erste Halbjahr den negativen Trend. Metro setzt jetzt auf Lockerungen in der Gastronomie.
„Die erste Jahreshälfte ist durchgängig durch den Lockdown beeinflusst“, sagte Finanzvorstand Christian Baier auf einer Pressekonferenz am Mittwoch. Demnach machte das Unternehmen von Januar bis März einen Verlust von 132 Millionen. Das operative Ergebnis (EBITDA) ist im Vergleich mit dem Vorjahr um 14,2 Prozent auf 114 Millionen Euro geschrumpft. Der Umsatz ging um 15,9 Prozent auf 5,05 Milliarden zurück.
Onlinehandel von Metro in Russland läuft erfolgreich
Vor allem in Westeuropa tut sich der Konzern derzeit in schwer. In Russland hingegen konnten die Zahlen stabil gehalten werden. Der Grund dafür ist die positive Entwicklung des Onlinehandels. Seit Ausbruch der Pandemie hat sich der Anteil des Online-Liefergeschäfts am Gesamtumsatz dort um das Dreifache gesteigert.
Die Ergebnisse in Deutschland, Spanien oder Italien hängen dagegen vor allem mit den Schließungen der Gastronomie und Hotels zusammen. „Wir gehen davon aus, dass es noch bis Juni Einschränkungen gibt“, so Baier. Danach hofft das Unternehmen, dass Restaurants, Hotels Gaststätten wieder öffnen können. „Zwischen Juni und August kann es dann auch bei uns wieder einen Boom geben“, sagte der Finanzvorstand weiter.
Metro will mehr Nachhaltigkeit im Sortiment
Auch der neue Vorstandschef Steffen Greubel setzt auf den Sommer: „Wir werden den Motor der Metro wieder auf Hochtouren laufen lassen.“ Hierbei will Metro sein Sortiment in Zukunft noch nachhaltiger gestalten. So gebe es in zwölf Ländern mittlerweile sieben vegane Fleischersatz-Produkte. „Der Großteil der Gastronomen würde auf nachhaltige Produkte umsteigen, auch wenn diese teurer sind“, erklärte Finanzchef Christian Baier. Zukünftig wolle man auch noch mehr auf die Eigenmarken bauen.