Essen. Die Kosten für ein Girokonto sind in den vergangenen vier Jahren um 25 Prozent gestiegen. Die Preissteigerung liegt über der Inflationsrate.
Was viele Verbraucherinnen und Verbraucher beim Blick auf ihren Kontoauszug schon bemerkt haben könnten, hat das Statistische Bundesamt jetzt bestätigt: Die Kosten für ein Girokonto sind in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich gestiegen . So haben sich die Gebühren für private Girokonten in diesem Oktober durchschnittlich um 6,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr erhöht. Innerhalb von vier Jahren, von 2015 bis 2019, ergab sich eine Preissteigerung von insgesamt 25 Prozent .
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Allgemeine Verbraucherpreise entwickelten sich im Jahr 2020 hingegen moderat. Die vom 1. Juli bis 31. Dezember befristete Senkung der Mehrwertsteuer wirkt sich zugunsten der Verbraucher aus. Seit Juli wurden Inflationsraten um die 0 Prozent ermittelt, im Oktober 2020 lag die Inflationsrate bei -0,2 Prozent. Damit liegt der Preisanstieg bei Girokonten deutlich über der Inflationsrate .
Kaum noch kostenlose Girokonten
s wird aber zunehmend schwieriger, kostenlose Girokonten zu finden. Als mögliche Ursache für die hohen Preissteigerungen nennt das Statistische Bundesamt fehlende Einnahmen der Banken aus Einlagen, Geldanlageprodukten und Darlehen. In der Vergangenheit konnte das Privatkundengeschäft noch aus diesen Einkünften finanziert werden. Jetzt reagieren die Banken auf die Niedrigzinsphase , indem sie Kontoführungsgebühren einführen oder erhöhen, um die Kosten für Filialnetze, Infrastruktur und Personal zu finanzieren.
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Wer seine Kontogebühren möglichst gering halten will, für den lohnt es sich, vorher gut zu vergleichen und zu überlegen, welcher Service relevant ist. Die Verbraucherzentrale rät dazu auf ihrer Website: „Für die Wahl des Kreditinstitutes sollten Sie nicht nur die Konditionen für die Kontoführung überprüfen.
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Überlegen Sie auch, ob Sie Wert auf eine Geschäftsstelle der Bank in der Nähe Ihrer Wohnung oder Ihres Arbeitsplatzes legen.“ Denn möglicherweise erheben Banken auch Kosten für weitere Leistungen wie etwa Gebühren für die Nutzung fremder Geldautomaten.
Ein Vergleich der Kosten für ein Girokonto ist ratsam
So kosten die beiden günstigsten Konto-Versionen der Sparkasse Essen aktuell fünf Euro im Monat. Jede Überweisung kostet zusätzlich, je nach Modell, zwischen 0,20 Euro und 0,60 Euro. Abhängig von der Anzahl der Überweisungen kann hier eine teurere Variante, zum Beispiel für neun oder sogar zwölf Euro, dafür aber inklusive kostenloser Überweisungen, günstiger sein als das Basis-Modell. Zum Vergleich: Die Sparda Bank West bietet ein kostenfreies Online-Girokonto. Voraussetzung dafür ist ein regelmäßiger Lohneingang. Das Konto lässt sich ausschließlich online nutzen. Für eine konventionellere Variante fallen sechs Euro monatlich an, die Filialverfügbarkeit ist aber geringer als bei der Konkurrenz und einige Filialen im Ruhrgebiet sind von Schließungen betroffen.
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Für Studierende und Auszubildende oder Seniorinnen und Senioren gibt es häufig einen kostenlosen Sondertarif . So müssen junge Leute sowohl bei der Sparda-Bank, der Sparkasse als auch bei der Deutschen Bank keine Kontoführungsgebühren zahlen. Außerhalb dieser Zielgruppe werden bei der Deutschen Bank für die persönliche Beratung in der Filiale und Bargeldabhebungen mindestens 6,90 Euro monatlich fällig. Online-Überweisungen und Daueraufträge sind hier kostenlos, Überweisungen mit Beleg kosten jeweils 1,50 Euro. Sich als Verbraucherin oder Verbraucher im Vorhinein gründlich zu informieren , kann daher ratsam sein.