Essen. Der Chemiekonzern Evonik wagt sich auf ein neues Feld und vertreibt erstmals ein Produkt direkt über Apotheken an Endverbraucher in Deutschland.

Der Essener Chemiekonzern Evonik steigt auf dem Heimatmarkt in das Konsumentengeschäft ein. Mit einem Nahrungsergänzungsmittel vertreibe Evonik erstmals ein Produkt direkt über Apotheken an Endverbraucher in Deutschland, teilte das Unternehmen mit. Bislang ist der Ruhrgebietskonzern lediglich im Großkundengeschäft aktiv.

Das Produkt Medox, das Evonik nun auf den deutschen Markt bringe, enthalte Pflanzenfarbstoffe aus skandinavischen Wildbeeren, erklärte der Essener Chemiekonzern. Bisher sei das Nahrungsergänzungsmittel lediglich über einen Onlineshop in Skandinavien und Großbritannien erhältlich gewesen.

Evonik betonte, kaum ein anderer pflanzlicher Inhaltsstoff für Nahrungsergänzungsmittel sei wissenschaftlich so gut dokumentiert wie die Pflanzenfarbstoffe Anthocyane, die in dem Produkt zur Anwendung kämen. Die Inhaltsstoffe aus wilden Heidelbeeren oder schwarzen Johannisbeeren seien dazu geeignet, die Gesundheit der Blutgefäße zu unterstützen.

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Thomas Riermeier, der Leiter des Evonik-Geschäftsgebiets Health Care, sagte, das Unternehmen wolle damit insbesondere sportlich Aktive und Senioren ansprechen. Das Produkt sei vor 20 Jahren in Norwegen entwickelt worden, wo es seither auch hergestellt werde. Der BVB-Sponsor Evonik hatte die Marke Medox unlängst beim Fußballspiel von Borussia Dortmund gegen Bayern München auf der Trikotbrust präsentiert.

Produkte für Tierernährung wichtiger Geschäftszweig von Evonik

Zur Strategie von Evonik gehört generell, Produkte für die alternde Bevölkerung und eine wachsende Mittelschicht herzustellen. Auch ein „weltweit steigendes Bewusstsein für gesunde und nachhaltige Ernährung“ will der Revierkonzern in der Produktpalette berücksichtigen.

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Weltweit beschäftigt Evonik mehr als 32.000 Mitarbeiter, 12.500 davon in NRW. Große Standorte befinden sich in Essen und Marl. Im Großkundengeschäft bedient Evonik bislang unterschiedliche Abnehmer: Erzeugnisse des Revierkonzerns tragen Unternehmensangaben zufolge unter anderem dazu bei, Windeln saugfähiger, Autoreifen spritsparender, Flugzeuge leichter oder Autolacke kratzfester zu machen. Das Geschäft mit Tierernährung – unter anderem in der Hühnerzucht – gehört zu den wichtigen Sparten von Evonik. Die Chemiebranche steht aktuell wegen der Corona-Krise und einer rückläufigen Nachfrage – etwa von Kunden aus der Automobilindustrie – unter Druck.