Essen. Bei Borussia Dortmund trennt sich Evonik von einem millionenschweren BVB-Aktienpaket – nur wenige Tage nach der Veränderung beim Sponsoring.
Der Essener Chemiekonzern Evonik trennt sich von einem Drittel seiner BVB-Aktien. Das geht aus einer Pflichtmeldung hervor, die Borussia Dortmund am Rosenmontag veröffentlicht hat. Demnach sinkt der Anteilsbesitz von Evonik von knapp 15 Prozent auf weniger als zehn Prozent.
Erst vor wenigen Tagen hatten die Essener angekündigt, bei Borussia Dortmund ab der kommenden Saison auf das Trikot-Sponsoring in der Fußball-Bundesliga zu verzichten. Neuer Sponsor wird das Telekommunikationsunternehmen 1&1. Der Revierkonzern bleibt aber Trikot-Sponsor für alle internationalen Wettbewerbe und den DFB-Pokal. Die Veränderung soll Borussia Dortmund zusätzliche Einnahmen bescheren.
BVB: Evonik erlöst rund 35 Millionen Euro
Evonik hat mit dem Verkauf der BVB-Aktien eigenen Angaben zufolge rund 35 Millionen Euro erlöst. Nach dem nun erfolgten Aktienverkauf dürfte Evonik mit 9,83 Prozent größter Einzelaktionär beim börsennotierten Fußballklub bleiben. Doch der Abstand zum zweitgrößten Anteilseigner, Sportmarketing-Unternehmer Bernd Geske, der laut BVB-Website 9,35 Prozent hält, ist knapp geworden. Der Versicherungskonzern Signal Iduna und der Sportartikelhersteller Puma halten Unternehmensangaben zufolge 5,43 beziehungsweise fünf Prozent der BVB-Aktien.
Infolge des Aktienverkaufs litt der Kurs von BVB an der Börse. Der Wert des Anteilsscheins ging am Montag zwischenzeitlich um mehr als vier Prozent zurück.
Evonik will Bilanz vorlegen
Mit rund neun Euro war die Aktie der Borussia zuletzt rund 13 Prozent besser bewertet als vor einem Jahr. Der Chemiekonzern Evonik war vor Jahren bei einem Kurs von rund fünf Euro eingestiegen. Entsprechend wird das Unternehmen einen Buchgewinn verzeichnen. Die Transaktion war ein meldepflichtiges Geschäft an der Börse, da Evonik bei Borussia Dortmund unter die Schwelle von zehn Prozent rutscht. Am 4. März will der Essener Konzern seine Bilanz vorlegen.
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Seit rund 14 Jahren ist Evonik Sponsor von Borussia Dortmund. Das ursprüngliche Ziel des Chemiekonzerns war, als neues Unternehmen, das aus dem Kohlekonzern RAG entstanden war, über das Ruhrgebiet hinaus Bekanntheit zu erlangen.
Evoniks Konzernchef Kullmann setzt auf Kostendisziplin
Aktuell ist Evonik besonders wichtig, mit Borussia Dortmund international sichtbar zu sein. Daher soll es auch beim Trikot-Sponsoring für internationale Wettbewerbe bleiben, im besten Fall natürlich für die Champions League.
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Evonik-Chef Christian Kullmann verfolgt im Konzern eine Strategie der eisernen Kostendisziplin. Dabei soll es augenscheinlich auch keine Ausnahme geben, wenn es um das Sponsoring für den BVB geht. Der Einfluss, den Evonik beim BVB hat, bleibt groß. Als stellvertretender Aufsichtsratschef spricht Konzernchef Kullmann bei wichtigen Entscheidungen mit.