Essen. . Karstadt und Kaufhof setzen auf ein neues blau-grünes Logo für alle Warenhäuser in Deutschland. Die gemeinsame Marke ist ab sofort „Galeria“.

Die fusionierten Warenhausketten Karstadt und Kaufhof setzen auf „Galeria“ als gemeinsame Marke. In sämtlichen 178 Filialen in Deutschland soll der Name ab sofort präsent sein. Ziel sei es gewesen, eine Marke zu entwickeln, die Gemeinsames verbinde und den bisherigen beiden Marken gerecht werde, erklärt Claudia Reinery, Marketing- und Einkaufschefin des Unternehmens, in einem internen Newsletter für die Beschäftigten.

Bei umfangreichen Marktforschungen seien 21 Varianten getestet worden, berichtet Reinery in dem Schreiben, das unserer Redaktion vorliegt. „Wir haben es uns nicht leicht gemacht. Mit ,Galeria‘ ergab sich aus den Umfragen und Marktforschungen wirklich ein toller Markenname, wie ich finde.“ Teil des neuen Logos der Warenhauskette ist ein Henkel, der eine Einkaufstasche symbolisiert. Die Karstadt-Farbe Blau und das Grün von Kaufhof gehen ineinander über.

Fassaden der Filialen vorerst unverändert

In der Karstadt-Filiale im Essener Einkaufszentrum Limbecker Platz ist das neue Logo im Eingangsbereich zu sehen. Die Marke Karstadt ist allerdings nicht verschwunden, sondern weiterhin an ihrem bisherigen Platz. Bei Kaufhof sind die Schaufenster des Warenhauses in der Essener Innenstadt neu gestaltet worden, um das Logo zu präsentieren.

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Bis zum Sommer sollen Stück für Stück Veränderungen in den Filialen sichtbar werden, kündigt Claudia Reinery mit Blick auf den neuen Markenauftritt an. „Die Fassadengestaltung wird aber vorerst nicht angepasst.“ Insgesamt gelte: „Wir gehen sehr, sehr sorgsam mir unserem Budget um und wollen mit möglichst wenig möglichst viel erreichen.“

Neuer Slogan: „Wir sind zusammen Deins“

Die neue Marke soll auch durch eine Kampagne mit dem Slogan „Wir sind zusammen Deins“ beworben werden – unter anderem in TV-Spots. „Nach dem Zusammengehen haben sich natürlich alle gefragt, ob und wie Kaufhof und Karstadt zukünftig gemeinsam auftreten“, erklärt Warenhausmanagerin Reinery. „Und auch wir, das Marketingteam, haben viele Überlegungen angestellt. Kann man eine Zwei-Marken-Strategie fahren oder entwickelt man mit einer gemeinsamen Marke mehr Power? Bei diesen Überlegungen hatten wir die Meinung unserer aktuellen und potenziellen neuen Kunden sehr stark im Fokus.“

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Umfragen hätten ergeben, dass Karstadt und Kaufhof in vielen Aspekten von den Kunden ähnlich wahrgenommen werden und es eher lokale Unterschiede bei beiden Marken gebe.

Am 27. März soll ein erster Prospekt der fusionieren Warenhausketten unter der neuen Marke erscheinen. „Hier und auch in den kommenden Prospekten wird es neben Seiten, auf denen beide Marken gemeinsam unter ,Galeria‘ auftreten, auch ein paar Seiten geben, auf denen die Marken getrennt Ware bewerben“, betont Reinery, die zur Geschäftsführung um Konzernchef Stephan Fanderl gehört. „Die weitere Harmonisierung treiben wir mit Hochdruck voran.“

Hartes Sanierungsprogramm mit Stellenabbau

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Parallel läuft ein hartes Sanierungsprogramm: Durch den Zusammenschluss von Karstadt und Kaufhof stehen bis zu 4000 Arbeitsplätze auf der Kippe. Rund 2600 Vollzeitstellen sollen beim Kaufhof gestrichen werden, hatte das Unternehmen bereits angekündigt. Da es in den Kaufhof-Warenhäusern viele Teilzeitkräfte gibt, dürfte die Zahl der betroffenen Menschen deutlich höher sein. Die verbliebenen Beschäftigten müssen sich zudem auf finanzielle Einbußen einstellen, da Kaufhof die Tarifbindung aufgeben will.

Sanierungsbedingte Filialschließungen soll es „zunächst nicht geben“, betonte Konzernchef Fanderl. Kaufhof ist seit Ende November Teil eines Gemeinschaftsunternehmens mit dem früheren Erzrivalen Karstadt.