Essen. . Konzernchef Stephan Fanderl präsentiert eine neue Führungsmannschaft für Karstadt und Kaufhof. Manager von Karstadt prägen den Handelsriesen.

Die künftige Führungsspitze des mit Kaufhof fusionierten Warenhauskonzerns ist dominiert von Karstadt-Managern. Das geht aus einem unternehmensinternen Schreiben hervor, das unserer Redaktion vorliegt. „Unsere neue, gemeinsame Organisation des fusionierten Warenhauses wird schlank sein, schnell handeln können und extrem nah am Kunden sein“, wird der neue Konzernchef Stephan Fanderl zitiert.

Von den fünf Managern der obersten Führungsebene stammen vier von Karstadt: Neben Fanderl sind es Miguel Müllenbach, Claudia Reinery und Thomas Wanke. Von Kaufhof kommt Guido Mager hinzu. Mager habe Kaufhof „durch wechselhafte Zeiten begleitet und für die notwendige Stabilität des Finanzbereiches gesorgt“, schreibt Fanderl. „Die Aufgaben in diesem Bereich werden auch in der Zusammenführung von Galeria Kaufhof und Karstadt sehr anspruchsvoll.“

Wandel im Filial- und Onlinehandel

Mager solle im Team mit Müllenbach dem fusionierten Warenhauskonzern eine sichere Finanz- und Ertragsbasis verschaffen, betont Fanderl. Der frühere Otto- und Fielmann-Manager Müllenbach werde neben seinen Aufgaben als Finanzchef und Arbeitsdirektor von Karstadt auch den Personalbereich bei Kaufhof führen.

Aufgabe der bisherigen Karstadt-Managerin Claudia Reinery soll es sein, den Wandel des neuen Handelskonzerns „von der Sortiments- und Markenstrategie“ bis zu einer „ganzheitlichen Ausrichtung“ als Anbieter im Online- und Filialhandel voranzutreiben. Reinery hat von 2009 bis 2013 Erfahrungen in der Kaufhof-Geschäftsführung gesammelt. Sie soll auch die Marketingabteilung für das Filial- und Onlinegeschäft des neuen Unternehmens leiten.

„Kaufhof-Filialen sind Herzstück“

Der bisherige Chef von Karstadt Sports, Thomas Wanke, soll sich als Vertriebsexperte künftig insbesondere um die Filialorganisation von Kaufhof kümmern. „Die Kaufhof-Filialen und ihre Teams gehören zum Herzstück des neuen Unternehmens“, hob Fanderl in diesem Zusammenhang hervor. „Denn wir sind und bleiben Händler in der Innenstadt und wir erreichen zusammen mit Karstadt dann rund 80 Prozent der Bevölkerung in den deutschen Städten. Das ist ein Vorteil, den wir ausbauen werden.“ Die Karstadt-Filialen im Weihnachtsgeschäft werde zunächst weiterhin der Handelsmanager Klaus Lipka führen „und sich dann einer besonders verantwortungsvollen Aufgabe im Vertrieb stellen“, erklärte Fanderl, ohne Details zu nennen.

Der bisherige Karstadt-Einkaufschef Jörg Peter Schmiddem soll künftig die Leitung des Einkaufs beider Häuser übernehmen. Schmiddem gelte „als einer der stärksten und erfahrensten Einkäufer-Manager in Deutschland“ und werde seine Erfahrung auch aus vorherigen Zusammenschlüssen bei Metro, Rewe oder Plus einbringen, so Fanderl.

Neuer Chef für Sport-Geschäft

Das Digitalgeschäft werde in einer eigenen Geschäftseinheit von Marco Werner (Karstadt), Jan-Dieter Schaap (Kaufhof) und Claudia Reinery geführt. Das Sportgeschäft erhalte mit Jens Dunkel einen neuen Chef. Er war bisher Einkaufsleiter von Karstadt Sports.

Die Tochterfirmen aus dem Lebensmittel- und Gastronomiebereich (LeBuffet, Dinea, Karstadt Feinkost und Kaufhof Gourmet) werden von Urs Bischof, Carsten Claus, Stefan Tenk und Dieter Noldenn geführt. Fanderl sprach von einer „bewährten und erfahrenen Führungsmannschaft“. Damit die zahlreichen Führungswechsel offiziell werden, müssen noch die Aufsichtsräte von Karstadt und Kaufhof zustimmen.