Leipzig. Geschenke sollten nicht am Sonntag gekauft werden. Dafür setzt sich die Diensleistungsgewerkschaft Verdi ein. Grund: Die Ausdehnung des Weihnachtsgeschäftes auf die Sonntage sei für die Mitarbeiter eine zu große Belastung.
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat zu einem Einkaufsboykott an Adventssonntagen aufgerufen. Die Ausdehnung des Weihnachtsgeschäfts auf die Sonntage sei für die betroffenen Mitarbeiter mit großen Belastungen verbunden, heißt es in einer Erklärung des Landesbezirks Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen vom Donnerstag. Besonders in kleinen Geschäften müsse das Verkaufspersonal mitunter gleich an mehreren Adventssonntagen arbeiten. Geschenke sollten daher nicht am Sonntag gekauft werden.
Bundesweit soll in Städten, in denen Läden an Adventssonntagen öffnen dürfen, laut Verdi mit einer Postkartenaktion auf das Thema aufmerksam gemacht werden. Auf den Karten des kirchlich-gewerkschaftlichen Bündnisses "Allianz für den freien Sonntag" wird dazu aufgerufen, den Einkauf am Sonntag zu unterlassen. "Helfen sie mit, dem Verkaufspersonal und uns allen die Ruhe zu bewahren."
Reger Gebrauch der Regelung
Vor allem in vielen ostdeutschen Städten sollen nach bisherigen Plänen die Geschäfte gleich an mehreren Adventssonntagen geöffnet werden. In Berlin, aber auch in Sachsen und Sachsen-Anhalt dürfen die Städte Genehmigungen für alle vier Sonntage im Advent erteilen. Von der Regelung sei rege Gebrauch gemacht worden, hieß es. So sollen nach Verdi-Angaben beispielsweise in Dresden, Leipzig und Magdeburg die Geschäfte an drei Adventssonntagen offen sein.
Das Bundesverfassungsgericht will am 1. Dezember sein Urteil über Ladenöffnungszeiten an Sonn- und Feiertagen in Berlin fällen. Geklagt haben die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg und die Erzdiözese Berlin. In Berlin können die Geschäfte an allen Adventssonntagen sowie an sechs weiteren Sonn- und Feiertagen öffnen. Die Regelung gilt bundesweit als die liberalste. Seit 2006 sind die Ladenöffnungszeiten Ländersache.