Bonn. Postbank-Chef Stefan Jütte hat angekündigt, 2000 Arbeitsplätze bis Ende 2012 abbauen zu wollen. Die Stellenstreichungen sollen sozialverträglich erfolgen. Außerdem will sich die Bank strategisch neu aufstellen und plant eine Rückkehr zu den Wurzeln.
Die Postbank will in den nächsten drei Jahren fast 2.000 Arbeitsplätze abbauen. Die Beschäftigtenzahl der größten deutschen Privatkundenbank werde bis Ende 2012 von derzeit rund 21.000 auf gut 19.000 Beschäftigte sinken, kündigte der Vorstandsvorsitzende Stefan Jütte am Mittwoch an. Doch sollen die Stellenstreichungen sozialverträglich erfolgen - überwiegend durch Ausnutzung der natürlichen Personal-Fluktuation.
Der Stellenabbau ist Bestandteil des Effizienzsteigerungsprogramms «Postbank4Future», mit dem die Postbank ihre Produktpalette drastisch vereinfachen und ihre Renditen spürbar steigern will. Bis 2012 sollen dadurch beim Verwaltungsaufwand Einsparungen von rund 145 Millionen Euro oder fünf Prozent gegenüber dem Niveau des Jahres 2008 realisiert werden. Ziel sei mittelfristig eine nachhaltige operative Eigenkapitalrendite nach Steuern von rund 13 Prozent, betonte die Bank.
Ein Kernelement der geplanten Veränderungen im Privatkundengeschäft ist eine schlankere und transparentere Produktpalette. Vorgesehen sei eine Verringerung der Produkt- und Variantenanzahl um rund ein Viertel, berichtete Jütte. Künftig werde sich die Postbank mit ihrem Produktangebot noch mehr auf den Grundbedarf ihrer Kunden konzentrieren. Damit kehre sie zurück zu ihren Wurzeln als Anbieter klarer, transparenter und günstiger Bankprodukte.
Neue Girokonto-Offerte geplant
«Einfache und rentable Sparprodukte sowie ein Girokonto zum Nulltarif waren in der jüngeren Vergangenheit unsere Erfolgsgaranten bei den Kunden. Daran werden wir wieder anknüpfen», sagte Jütte. Als eine der ersten konkreten Maßnahmen will die Postbank in Kürze mit einem überarbeiteten, attraktiveren Girokonto auf den Markt kommen. Die Anzahl der Sparprodukte und -varianten soll sich deutlich verringern.
Das Programm werde nachhaltig dazu beitragen, die Ergebnissituation der Postbank wieder zu verbessern, die durch die Auswirkungen der Finanzmarktkrise beeinträchtigt worden sei, betonte das Geldinstitut.
Beim Personalabbau setzt die Postbank vor allem auf die natürliche Personal-Fluktuation und die Bereitschaft der Mitarbeiter zum Wechsel innerhalb des Konzerns. Darüber hinaus würden in begrenztem Umfang Abfindungs- und Vorruhestandsprogramme zum Einsatz kommen, hieß es. (ap)