Bonn. Der Datenskandal um Kreditkarten weitet sich aus: Auch die Postbank zieht 37.000 Karten aus dem Verkehr. Eine Reihe von Kunden haben Unregelmäßigkeiten bei Abrechnungen gemelden. Ein Zusammenhang zum Datenklau werde überprüft, teilte die Bank mit.

Auch die Postbank zieht aus Furcht vor Datenmissbrauch zehntausende Kreditkarten aus dem Verkehr. Der Konzern tausche insgesamt 37.000 Kreditkarten seiner Kunden aus, sagte ein Postbank-Sprecher am Donnerstag in Bonn. Die Karten würden vorsorglich gesperrt. Eine Reihe von Kunden habe sich wegen Unregelmäßigkeiten auf Kreditkartenabrechnungen gemeldet. Ob diese jedoch tatsächlich in Zusammenhang mit dem Datenskandal um den spanischen Finanzdienstleister stünden, werde noch geprüft. Betrügerische Buchungen seien bislang nicht bestätigt. Wie bei anderen Instituten auch seien vom Austausch bei der Postbank Kunden betroffen, die kürzlich bei spanischen Händlern bezahlt haben. Die Postbank hat eine Million Kreditkarten ausgegeben.

Banken und Sparkassen tauschen derzeit hunderttausende Kreditkarten in Deutschland aus. Grund dafür ist, dass Kreditkartenunternehmen wie Mastercard oder Visa die deutschen Institute kürzlich vor Unregelmäßigkeiten bei einem spanischen Finanzdienstleister gewarnt haben, der Kreditkartenzahlungen abwickelt. Allein bei den Sparkassen werden 190.000 Kreditkarten ausgetauscht, bei Volks- und Raiffeisenbanken und 60.000. (afp)