Essen. Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) warnt Thyssen-Krupp, bei der Fusion mit dem indischen Tata-Konzern die Arbeitnehmer zu übergehen.
Der frühere Bundeswirtschafts- und heutige Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) hat die Konzernführung von Thyssen-Krupp ermahnt, bei der geplanten Fusion der europäischen Stahlsparte mit der des indischen Tata-Konzerns die Arbeitnehmerseite nicht zu überstimmen.
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"Gegen die Arbeitnehmer ist keine Lösung denkbar", sagte Gabriel der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Dienstagsausgabe). Es dürfe "keine Versuche geben, die Montan-Mitbestimmung auszuhebeln". Gabriel forderte in diesem Zusammenhang, die deutsche Montan-Mitbestimmung zum Weltkulturerbe der Unesco zu machen.
"Dort gibt es eine immaterielle Liste, in der sogar die französische Küche steht. Es wird Zeit, dass endlich auch mal eine Errungenschaft der Arbeitnehmer, der Gewerkschaften und des Sozialstaates Eingang findet in das kulturelle Gedächtnis der Welt", sagte Gabriel der WAZ.
Betriebsrat und IG Metall wehren sich gegen die Fusion
Für den Fall einer Fusion mit Tata forderte er zudem: "Wie immer die Lösung aussieht, eines muss klar sein: der Konzern- und Unternehmenssitz von ThyssenKrupp muss im Ruhrgebiet bleiben."
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Betriebsrat und IG Metall wehren sich gegen die Fusion, weil den Verlust Tausender Arbeitsplätze befürchten. Bei einer Pattsituation im Konzern-Aufsichtsrat könnte der Chef des Kontrollgremiums, Ulrich Lehner, von seinem Doppelstimmrecht Gebrauch machen.
Davor warnt Gabriel: "Krupp war eines der ersten Unternehmen Deutschlands mit einem Sozialstatut. Die Beteiligung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer liegt in den Genen des Konzerns. Dabei muss es bleiben."