Bochum. Erst wollte man Magna, nun kämpft man dagegen: Der Betriebsrat setzt sich gegen den geplanten Stellenabbau sowie Werksschließungen bei Opel zur Wehr. Derzeit laufen Verhandlungen zwischen der Unternehmensspitze, dem Betriebsrat und dem Investor Magna. Bochum wäre besonders betroffen.
Der Opel-Betriebsrat kämpft gegen den vom Investor Magna angekündigten Stellenabbau. Am Montag fanden in Rüsselsheim erste Verhandlungen zwischen Arbeitnehmern und Managern von Opel, GM Europe und Magna statt, wie Opel auf Anfrage mitteilte. Ergebnisse wurden zunächst nicht bekannt. Die Arbeitnehmervertreter hatten zuvor erklärt, weder betriebsbedingte Kündigungen noch Werkschließungen zulassen zu wollen.
Insgesamt will der künftige Opel-Mehrheitseigentümer Magna in Europa 10.560 Stellen streichen, davon 4.500 bei Opel in Deutschland. Dem von Magna zuletzt bestätigten Konzept zufolge soll es nur in Eisenach keinen Personalabbau geben, da Produktionskapazitäten aus dem spanischen Saragossa nach Thüringen verlagert werden sollen. Für Bochum ist demnach der Wegfall von 2.045 Stellen, für Kaiserslautern von 283 Stellen und für Rüsselsheim von 717 Stellen vorgesehen, außerdem sollen dort 1.100 Jobs in der Verwaltung wegfallen.
Diskussionen an allen Standorten
Laut Opel ging es bei dem Treffen am Montag um von Magna präsentierte Konzepte für die Zukunft des Autobauers. Die IG Metall erklärte, die Pläne von Magna würden nun an allen Standorten diskutiert. Sowohl die Bundesregierung als auch der Opel-Betriebsrat hatten sich für eine Mehrheitsübernahme von Opel durch den Zulieferer ausgesprochen. Opel-Mutterkonzern General Motors hatte zunächst den Finanzinvestor RHJI favorisiert.
Nachdem mehrere tausend Opel-Beschäftigte bereits am Wochenende im spanischen Saragossa gegen den drohenden Stellenabbau protestiert hatten, planen die Arbeitnehmervertreter für Mittwoch einen ersten großen europäischen Aktionstag im belgischen Antwerpen. Dort droht die Schließung des gesamten Werkes.
Der Betriebsratsvorsitzende des Bochumer Opel-Werkes, Rainer Einenkel, sagte der AP am Montag, man wolle einen Stellenabbau im Bochumer Werk im geplanten Umfang nicht akzeptieren und zudem keine betriebsbedingten Kündigungen zulassen. Es gebe bis heute keine detaillierte Begründung für den Personalabbau. (ap)