Berlin. Wenige Tage nach einer Studie für Forschungsministerin Schavan (CDU) zur Zukunft der Atomkraft sorgt ein weiteres Kernkraft-Projekt für Zündstoff. Forscher der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) sollen sich mit neuen Reaktoren im Hochtemperatur-Bereich befassen.
Demnach sollen sich die Forscher der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) mit neuen Reaktoren im Hochtemperatur-Bereich befassen. Die „Financial Times Deutschland” meldet, das Wirtschaftsministerium habe den Auftrag für das 1,3 Millionen Euro teure Vorhaben gegeben, das am 1. Oktober starten solle.
Das Dementi kam prompt: Das Projekt sei weder von ihm in Auftrag gegeben noch genehmigt, sagte Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU). Dem Ministerium zufolge schlug die GRS im August das Projekt „Entwicklung von Rechenmethoden zur Sicherheitsbewertung fortgeschrittener Reaktorkonzepte” vor. „Hier geht es nicht um den Bau neuer Reaktoren, sondern um die Sicherheit”, sagte GRS-Sprecher Horst May. „Wir brauchen das Fachwissen, um die Regierung beraten zu können, wenn derartige Reaktoren im Ausland gebaut werden.”
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Guttenberg sprachen sich wie FDP-Chef Guido Westerwelle gestern gegen den Bau neuer Atomkraftwerke aus. Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD) warf der Union Wählertäuschung vor.