Berlin. Nach dem Achsbruch im Juli 2008 haben sich die Deutsche Bahn und die Industrie jetzt auf den Austausch aller 1200 Achsen der ICE-3-Flotte geeinigt. Seit dem Unfall hatte die Bahn zunächst die Prüfungsintervalle verkürzt. Die beschlossene Umrüstung wird mehrere Jahre in Anspruch nehmen.
Die Deutsche Bahn AG hat sich mit der Industrie auf den Austausch aller 1.200 Achsen der ICE-3-Flotte geeinigt. Das teilte die Bahn AG am Montag in Berlin mit. Mangelnde Dauerfestigkeit der Werkstoffe dieser Achsen ist Ursache für Einschränkungen im Fernverkehr, seit das Eisenbahn-Bundesamt nach einem Unfall im Juli 2008 die drastische Reduzierung der Prüfintervalle anordnete. Nach inoffiziellen Angaben ist der Bahn AG dadurch ein Schaden von bis zu 350 Millionen Euro entstanden.
Industrie muss neue Achsen noch entwickeln
Bis alle der rund 70 betroffenen ICEs auf den neuen Achsen fahren, dürften nach Einschätzung von Bahnkreisen noch zwei bis drei Jahre vergehen. Zurzeit wird der Fahrplan zwar weitgehend eingehalten, aber manche Züge sind kürzer als geplant, und oft werden ICE-Züge durch die klassischen Intercity-Garnituren ersetzt, die langsamer fahren und teils weniger Komfort bieten.
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Über finanzielle Regelungen mit der Industrie und einen Zeitplan machte die Bahn am Montag keine Angaben. Die Hersteller sollen demnach zunächst die Achsen neu entwickeln und erproben. Anschließend müssen sie vom Eisenbahn-Bundesamt zugelassen werden. «Nach erfolgter Zulassung wird zwischen DB und Industrie gemeinsam die Umsetzung mit einem dazugehörigen Zeitplan zum Austausch erarbeitet», teilte die Bahn mit. Bahnchef Rüdiger Grube wurde mit den Worten zitiert: «Wir sind erleichtert, dass wir eine Einigung erzielt haben. Das ist ein wichtiger Fortschritt für die DB. Jetzt muss die Industrie so schnell wie irgend möglich die Vereinbarung umsetzen.» (ap)