Mülheim. . Mülheimer Chemikalienhändler legt abermals eine Rekordbilanz vor. Die Dividende steigt um elf Prozent, die Zahl der Mitarbeiter steigt weiter.

Auf die Frage, wann der Mülheimer Chemikalienhändler Brenntag in den Dax aufsteigen wird, antwortet Unternehmenschef Steve Holland nur mit einem Lächeln. Nach dem Börsengang 2010 legt der MDax-Konzern eine Rekordbilanz nach der anderen vor.

Steve Holland
Steve Holland © Brenntag AG/Michael Dannenmann

„Wir sind sehr zufrieden. Wir ­haben nie zuvor so viel Geld verdient“, sagt Holland im Hinblick auf die Geschäftszahlen für das ver­gangene Jahr: Das Ergebnis nach Steuern wuchs auf 368,1 Millionen Euro an und lag damit um 8,4 ­Prozent höher als 2014.

Weltmarktführer bei der Chemiedistribution

Von dem Plus sollen die Brenntag-Aktionäre profitieren: Der Vorstand schlägt vor, die Dividende pro Aktie um 11,1 Prozent auf 1,00 Euro zu erhöhen. Die Zahl der Mitarbeiter wuchs auf 14 459, in Deutschland um zwei ­Prozent auf 1400.

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Von mehr als 530 Standorten in 74 Ländern aus beliefert die Brenntag ihre Kunden mit Chemikalien, die sie direkt von den Herstellern ­bezieht und in die von den Unternehmen bestellten Mengen portioniert. Die Mülheimer sind Weltmarktführer auf dem Gebiet der Chemie-Distribution. Die guten Zahlen für 2015 konnte die Brenntag erwirtschaften, obwohl die Nachfrage der Kunden in der Öl- und ­Gasindustrie aufgrund des niedrigen Preisniveaus erheblich zurückging.

Günstige Wechselkurse

Die Steigerung des Umsatzes um 3,3 Prozent auf 10,35 Milliarden Euro erklärt Finanzchef Georg ­Müller vor diesem Hintergrund mit günstigen Wechselkursen. „Die Hälfte unserer Gewinne machen wir in Ländern, in denen der US-Dollar Zahlungsmittel ist“, sagte er.

Brenntag-Chef Holland erwartet für das laufende Jahr keinen wei­teren signifikanten Rückgang der Öl- und Gaspreise. „Wir rechnen mit einer erneuten Ergebnissteigerung“, kündigte er an. Nach der Über­nahme von zehn Unternehmen im vergangenen Jahr will Brenntag ­weiter zukaufen. Für April ist der ­erste Spatenstich für die neue Konzernzentrale an der Essener Gruga geplant. Der Umzug soll in der ­zweiten Hälfte 2017 erfolgen.