Essen. Der Mülheimer Chemie-Händler Brenntag braucht mehr Platz und sucht schon länger nach einem neuen Unternehmensitz. Die Wahl ist auf Essen gefallen.

Einen Tag nach der überraschenden Eon-Entscheidung gibt es für den Standort Essen eine weitere gute Nachricht: Der Chemiekalienhändler Brenntag hat sich ebenfalls für Essen entschieden und wird seinen Unternehmenssitz von Mülheim nach Rüttenscheid ins Gruga-Carree an die A 52 verlegen. Das teilte der Konzern am Dienstag erstmals offiziell mit. Der Umzug ist für Ende 2017 geplant.

Brenntag beschäftigt in Mülheim derzeit rund 500 Mitarbeiter, will aber weiter wachsen. In dem Gebäude am Stinnesplatz nahe dem Rhein-Ruhr-Zentrum sei dies in Zukunft aber kaum noch möglich. Deshalb suchte das Unternehmen schon seit geraumer Zeit nach einem neuen Standort. Der neue Unternehmensitz ist für 650 Mitarbeiter ausgelegt, so Brenntag weiter.

Bei der Standortsuche war die Essener Wirtschaftsförderung (EWG) eingebunden. „Für die erfolgreiche Ansiedlung war auch ausschlaggebend, dass wir der Brenntag ein geeignetes Grundstück im Essener Süden mit einer sehr guten Verkehrsanbindung an die A52 und den Flughafen Düsseldorf anbieten konnten“, sagte eine Sprecherin der EWG.

Hochtief baut das Büro

Das neue Bürohaus mit 20.700 Bruttogrundfläche wird vom Projektentwickler Hochtief gebaut, der es später an einen Investor weiter veräußern wird. Brenntag zieht dort als Mieter ein. Wie hoch die Investitionssumme ist, wollte Hochtief nicht bekanntgeben. Mit dem Rohbau will Hochtief im Winter beginnen.

Mit Brenntag gewinnt Essen ein weiteres großes Unternehmen. Der im MDax-gelistete Konzern machte zuletzt einen Umsatz von 10 Milliarden Euro Umsatz. Das Geschäftsmodell ist einfach: Brenntag bezieht große Mengen Chemikalien von den Herstellern und beliefert die weiterverarbeitende Industrie mit kleineren Paketen. Weltweit beschäftigt die Firma 13.500 Mitarbeiter in 72 Ländern.

Mit der Ansiedlung von Brenntag ist das letzte Grundstück auf der ehemaligen Festwiese vergeben. In direkter Nachbarschaft plant der Projektentwickler Kölbl Kruse ebenfalls ein Bürohaus. Da besonders im Süden Gewerbeflächen knapp werden, ist die Stadt derzeit auf der Suche nach neuen Flächen.