Duisburg. . Der Duisburger Stahlhändler leidet unter dem Preisverfall beim Stahl. In der Bilanz für 2015 steht ein Rekordverlust, teilte das Unternehmen mit.

Der heftige Verfall der Stahlpreise hat den Stahlhandelskonzern Klöckner & Co im vergangenen Jahr tief in die roten Zahlen gerissen. Unter dem Strich stand ein Verlust von 347 Millionen Euro, wie das MDax-Unternehmen am Dienstag mitteilte. Das ist der höchste Fehlbetrag seit dem Börsengang 2006. KlöCo hatte 2014 noch einen Überschuss von 22 Millionen Euro erwirtschaftet. Im laufenden Jahr will der Stahlhandelskonzern wieder in die schwarzen Zahlen zurückkehren. Unter dem Strich soll zumindest wieder ein kleiner Gewinn stehen.

Hauptgrund für den Absturz 2015 waren hohe Abschreibungen auf US-Tochterunternehmen, deren Wert KlöCo wegen des Einbruchs der Stahlpreise weit nach unten korrigierte. "Die vor allem durch die Überproduktion in China auf die Weltstahlmärkte drängenden Mengen an Billigstahl haben auch bei uns deutliche Spuren in der Umsatz- und Ergebnisentwicklung hinterlassen", sagte Vorstandschef Gisbert Rühl.

Misere in China setzt KIöCo zu

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KlöCo kämpft seit der Wirtschaftskrise 2009 mit niedrigen Preisen. Im vergangenen Jahr verschärfte sich die Lage noch einmal, weil nun auch noch China wegen der eigenen Wirtschaftsschwäche massenhaft eigenen Stahl auf den Weltmarkt wirft. KlöCo hatte im Sommer seine seit mehr als drei Jahren andauernden Sparanstrengungen noch einmal verschärft. Weitere 600 der aktuell zuletzt noch 9700 Stellen sollten in diesem Zuge wegfallen. Vor allem in Frankreich setzt KlöCo dabei den Rotstift an.

Der Umsatz hielt sich 2015 mit einem Rückgang von 0,9 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro dank positiver Währungseffekte noch recht stabil. Der operative Gewinn - das ist das um die Kosten für ein neues Sparprogramm bereinigte Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) - sackte um mehr als Hälfte auf 86 Millionen Euro ab. (dpa)