Düsseldorf. . Der Essener Konzern Thyssen-Krupp steigt in den Online-Handel mit Werkstoffen ein und will damit Heimwerker und Handwerker ansprechen.

Der Essener Industriekonzern Thyssen-Krupp will künftig auch Heimwerker und Handwerker über eine eigene Online-Plattform mit Werkstoffen beliefern. Ab April kommenden Jahres soll für das neue Geschäftsfeld die Internetadresse „Materials4Me“ erreichbar sein, kündigte Hans-Josef Hoß, Vorstandsmitglied der Thyssen-Krupp-Sparte Materials Services, in Düsseldorf an. Zur Produktpalette sollen unter anderem zugeschnittene Stahlrohre, Bleche oder Kunststoffplatten zählen.

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Von Andreas Tyrock, Stefan Schulte, Ulf Meinke

Es handele sich dabei eher um eine Ergänzung und keine Konkurrenz zum Angebot von Baumärkten, betonte Hoß. Als potenzielle Kunden sieht er etwa Privatleute, die eine neue Garage selbst bauen möchten.

Thyssen-Krupp will Online-Handel aufbauen

Der Aufbau des Online-Handels sei Teil einer umfassenden Digital-Strategie des Essener Konzerns, erklärte Hoß. Mit Angeboten für Kleinabnehmer und Endkunden betritt der Traditionskonzern Neuland.

Bislang zählen fast ausschließlich Unternehmen und Großabnehmer zum Kundenkreis von Thyssen-Krupp – Autokonzerne, Maschinenbauer oder die Luftfahrtindustrie zum Beispiel. Eine Ausnahme ist derzeit das Geschäft mit Treppenliften, mit dem Thyssen-Krupp auch Privatleute erreichen will.

Zusammenarbeit mit Paketdiensten wie DHL, UPS oder DPD geplant

Beim Handel mit Werkstoffen hat der Essener Konzern in den USA seit 2007 Erfahrungen im kleinteiligen Geschäft mit Endverbrauchern gesammelt. Heim- und Handwerker können über ein Internet-Portal namens „Online Metals“ auf rund 65 000 Produkte zugreifen.

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Materials Services ist die umsatzstärkste Sparte von Thyssen-Krupp und beschäftigt weltweit mehr als 20 000 Menschen. Die großen deutschen Logistikzentren befinden sich in Dortmund und Ratingen. In England ist Thyssen-Krupp bereits mit dem Internet-Portal „Materials4Me“ an den Start gegangen. Weitere Länder in Europa sollen hinzukommen, zunächst Spanien im Februar. Bei der Lieferung will Thyssen-Krupp mit Paketdiensten wie DHL, UPS oder DPD zusammenarbeiten.