Dortmund/Essen. . Dortmunds Stadtwerke-Chef Pehlke rechnet nur noch mit 85 Cent als Dividende des Essener Energiekonzerns RWE. Er bekräftigt seine Kritik am Vorstand.
Der größte kommunale Aktionär des Essener Energieversorgers RWE stellt sich auf eine weitere Kürzung der Dividende ein. „Wir haben im Wirtschaftsplan der Stadtwerke 85 Cent als RWE-Dividende veranschlagt“, sagte Guntram Pehlke, der Chef der Dortmunder Stadtwerke DSW 21, im Gespräch mit unserer Zeitung. Schon die im vergangenen Jahr ausgezahlte Dividende hatte RWE auf 1 Euro je Aktie halbiert. In diesem Jahr hielt der Konzern die Ausschüttung stabil.
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Die Dortmunder Stadtwerke sind mit 4,1 Prozent an RWE beteiligt. Kommunale Aktionäre halten insgesamt rund 25 Prozent der RWE-Anteile. „Ich kann nachvollziehen, wenn RWE angesichts der wirtschaftlichen Situation die Dividende absenkt“, sagte Pehlke. Zuletzt hatte er sich betont kritisch zur Konzernführung um RWE-Chef Peter Terium geäußert. „Ich bleibe dabei, dass ich mit der Kommunikation des RWE-Vorstands nicht zufrieden bin“, bekräftigte Pehlke.
Den Stadtwerken macht auch das RWE-Projekt Gekko in Hamm zu schaffen. Insgesamt hatten sich 23 Stadtwerke im Jahr 2008 Anteile an dem Kraftwerksneubau gesichert. Angesichts von Pannen und der Energiewende hat sich Gekko zu einem Millionengrab entwickelt. „Unsere Energieversorgungstochter DEW 21 bereitet den Ausstieg aus dem Projekt Gekko vor“, kündigte Pehlke an. DEW 21 habe für Gekko Rückstellungen in der Bilanz von 97 Millionen Euro gebildet.
„Belastet werden die Stadtwerke, nicht die Stadt Dortmund“
In diesem Jahr werde die Bilanz der Dortmunder Stadtwerke tiefrot sein, so Pehlke. „Ein wesentlicher Grund ist, dass wir unsere Pensionsrückstellungen um 46 Millionen Euro aufstocken müssen.“ Er gehe von drei Jahren mit Verlusten aus. Dabei spiele die Entwicklung des Energiemarkts eine entscheidende Rolle. „Belastet werden die Stadtwerke, nicht die Stadt Dortmund“, betonte Pehlke. „Trotz der Verluste in der Stadtwerke-Bilanz werden wir in der Lage sein, den ÖPNV und den Flughafenbetrieb weiterhin zu subventionieren.“