Wolfsburg/Osnabrück. 2,4 Millionen Dieselautos müssen in die Werkstatt: Ein Riesengeschäft für die Branche. Freie Werkstätten wollen an der Rückrufaktion beteiligt werden.

Der größte Rückruf in der VW-Geschichte lässt die freien Kfz-Werkstätten in Deutschland auf ein Recht für die Teilnahme an der 2016 startenden Aktion pochen. "Allein schon aus Gründen der Kundenzufriedenheit sollte VW das ermöglichen", sagte Manfred Kaufhold vom Bundesverband Freier Kfz-Mehrmarkenwerkstätten am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in Hannover. Im Abgas-Skandal geht es hierzulande um 2,4 Millionen Diesel - ein Riesengeschäft.

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Ein Volkswagen-Sprecher sagte, dass erst überprüft werden müsse, welche Werkstätten dabei sein können. Dabei gehe es neben technischen Fragen auch um das Nachverfolgen der Aktion, deren Lückenlosigkeit das Kraftfahrtbundesamt (KBA) überwacht. Fest stehe bisher nur, dass die bestehenden Vertragswerkstätten des Konzerns für die anstehenden Nachbesserungen nach Vorgabe des Herstellers autorisiert werden.

Schatz an Kundendaten

Die freien Kfz-Werkstätten fürchten nicht nur eine Diskriminierung bei den millionenfachen Rückrufarbeiten. Es gehe auch um den Schatz an Kundendaten, die mit der Aktion in den Werkstätten gespeichert werden - und dann später für Werbeanschreiben genutzt werden könnten, etwa um auf anstehende Hauptuntersuchungen hinzuweisen. Laut Kaufhold wechselt ein Großteil der Neuwagenkäufer nach drei Jahren zu einer freien Kfz-Werkstatt und fährt nicht mehr zu den Vertragshändlern.

Bei der enormen Anzahl von Fahrzeugen drohe Wettbewerbsverzerrung, schrieben die freien Kfz-Werkstätten bereits dem VW-Vorstand. Nach VW-Angaben kommen rein rechnerisch mit den aktuell 2173 Volkswagen-Partnern in Deutschland rund 1100 zurückgerufene Diesel-Autos auf jede Werkstatt. (dpa)