Berlin. Als erster großer deutscher Stromversorger will sich Vattenfall noch in diesem Jahr von seinem Hochspannungsnetz trennen. Als potentielle Käufer stehen angeblich Unternehmen aus der Finanzbranche bereit. Andere Energie-Konzerne haben es dagegen nicht so eilig.
Als erster großer deutscher Stromversorger will der Energiekonzern Vattenfall noch in diesem Jahr sein Hochspannungsnetz verkaufen. Der Konzern sei „zuversichtlich, den Verkauf noch in diesem Jahr unter Dach und Fach zu bringen“, sagte ein Vattenfall-Sprecher. Der Aufsichtsrat wollte sich demnach bei einem Treffen am Montag mit der geplanten Abtrennung des Netzes auseinandersetzen. Allerdings gehe es bei der Sitzung des Kontrollgremiums lediglich um den aktuellen Stand der Verkaufsverhandlungen, sagte der Sprecher.
Einem Zeitungsbericht zufolge plant Vattenfall den Verkauf seines Hochspannungsnetzes an eine Gruppe von Unternehmen aus der Finanzbranche. An einer Übernahme der Übertragungsleitungen sei ein Konsortium aus der US-Investmentbank Goldman Sachs und Töchtern der Deutschen Bank sowie des Versicherungskonzerns Allianz interessiert, berichtete das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Unternehmenskreise. Dem Bericht zufolge steht auch Vattenfall-Konkurrent Eon vor einer Trennung von seinem Hochspannungsnetz. Die Wettbewerber RWE und EnBW wollen ihr Leitungsnetz demnach hingegen behalten.
Die EU-Kommission drängt die Energiewirtschaft bereits seit langem zu einer Trennung der Stromübertragung von der Stromproduktion. In anderen EU-Ländern ist dies bereits mehrfach geschehen. (afp)