Düsseldorf. Nach dem Stromriesen Vattenfall steht auch der Energiekonzern Eon vor dem Verkauf seines Hochspannungsnetzes in Deutschland. Laut einem Medienbericht am Mittwoch, wolle Eon kommende Woche näheres verkünden. RWE und EnBW planen bis dato aber keinen Verkauf.
Der größte deutsche Energiekonzern Eon steht einem Zeitungsbericht zufolge unmittelbar vor dem Verkauf seines rund 10 000 Kilometer langen Hochspannungsnetzes. «Die Öffentlichkeit wird darüber voraussichtlich in der kommenden Woche informiert», zitierte die in Hamburg erscheinende «Financial Times Deutschland» (Mittwochausgabe) aus mit den Vorgängen vertrauten Kreisen. Eine Gelegenheit wäre die Vorlage des Zwischenberichts über das dritte Quartal am 11. November.
Gleicher Interessent wie beim Vattenfall-Netz
Eon erfüllt damit eine Auflage der EU-Kommission einige Monate vor Ablauf der zweijährigen Frist. Für die Zusage, das Hochspannungsnetz sowie 4800 Megawatt Kraftwerksleistung zu verkaufen, hatte die Brüsseler Wettbewerbsbehörde im Sommer 2008 ein Verfahren gegen den Konzern mit Sitz in Düsseldorf eingestellt.
Als Käufer des Netzes kommt ein Konsortium aus Töchtern von Deutscher Bank und Goldman Sachs infrage, das sich auch mit der deutschen Tochter des schwedischen Konzerns Vattenfall bereits grundsätzlich über den Erwerb des 9700 Kilometer langen Stromtransportnetzes von Vattenfall für rund 500 Millionen Euro geeinigt habe. Der Aufsichtsrat habe nach Zugeständnissen an die Arbeitnehmerseite das Geschäft am Montag abgenickt, hieß es. Sprecher beider Unternehmen wollten sich gegenüber der Zeitung nicht äußern.
Die größten Transportnetzbetreiber RWE und EnBW hatten dagegen erklärt, an ihren Netzen festhalten zu wollen. Die Gründung einer einheitlichen Deutschen Netz AG, wie die Bundesregierung sie anstrebt, könnte damit nur gegen den Willen der beiden Konzerne durchgesetzt werden. (ddp)