Berlin. Die starke Marktstellung von RWE, Eon & Co. verhindert nach wie vor niedrigere Preise für Strom und Gas. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung der Monopolkommission. Sie fordert, die Macht der Konzerne aufzubrechen.
Wegen der starken Marktmacht der großen vier Energieanbieter E.ON, RWE, Vattenfall und EnBW zahlen die deutschen Verbraucher offenbar nach wie vor zu viel Geld für Strom und Gas. Die Monopolkommission, ein unabhängiges Beratergremium der Bundesregierung, stellte in ihrem zweiten am Dienstag in Berlin vorgestellten Sondergutachten «erhebliche Wettbewerbsdefizite» fest.
Im Strommarkt bestünden vor allem auf der Erzeugungsebene durch die hohe Marktkonzentration «signifikante Wettbewerbsprobleme». Im Gasmarkt resultierten die Wettbewerbshindernisse daraus, dass zum einen das Gasangebot auf wenige Unternehmen konzentriert sei und zum anderen den Wettbewerbs- und Regulierungsbehörden Zugriffsmöglichkeiten auf die Produktionsstufe fehlten.
Das dringende Ersuchen an die Politik sei, klare Rahmenbedingungen zu schaffen, sagte der Vorsitzende Beratungsgremiums, Justus Haucap. Die Verlässlichkeit und Stabilität der allgemeinen Energiepolitik sei unabdingbare Voraussetzung, damit regulatorische Eingriffe seitens der Politik auch ihre Wirkung entfalten könnten.
Die wichtigste Forderung für mehr Wettbewerb auf dem Strommarkt sei es, die Angebotskonzentration auf dem Erzeugermarkt auf wenige große Konzerne aufzubrechen. Dafür sei es am besten, einen europäischen Binnenmarkt für Strom zu schaffen. Im Gasmarkt sei es das Wichtigste, die Gasmarktgebiete in Deutschland zusammen zu legen. Mehr Wettbewerb ist die Voraussetzung für günstigere Preise. (ddp)