Mülheim. . Im Streit um die geplante Übernahme der Kaiser’s Tengelmann-Supermärkte durch Edeka lenkt das Kartellamt ein wenig ein. Es geht um Obst und Gemüse.

Die Übernahme der 451 Kaiser’s Tengelmann-Supermärkte wollte das Bundeskartellamt dem Marktführer Edeka im Frühjahr nicht gestatten. Jetzt haben die Wettbewerbshüter die Tür zur Zusammenarbeit aber einen Spalt aufgestoßen: Die angeschlagene Mülheimer Kette darf ab 1. August Obst und Gemüse bei Edeka einkaufen. Das bestätigte eine Tengelmann-Sprecherin.

Hohe Preise für Supermarktkette

Der Plan von Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub war freilich ein anderer: Für seine angeschlagenen Supermärkte wollte er komplett bei der Edeka einkaufen, um von deren günstigen Preiskonditionen zu profitieren. Doch das Kartellamt machte ihm einen Strich durch die Rechnung.

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In der vergangenen Woche hatte Haub erklärt, dass die Lieferanten die Preise für Kaiser’s Tengelmann immer weiter erhöhten. Das führte dazu, dass der Umsatz der Kette im vergangenen Jahr um vier Prozent auf 1,8 Milliarden Euro einbrach. Sie machte 40 Millionen Euro Verlust. Für das laufende Jahr erwartet der Tengelmann-Chef noch höhere Einbußen.

Der Einkauf von Gemüse und Obst bei Edeka verschafft Kaiser’s Tengelmann etwas Luft, auch wenn das Volumen nur auf 100 Millionen Euro geschätzt wird. Für Ende August wird das Ergebnis der beantragten Ministererlaubnis erwartet. Sigmar Gabriel muss entscheiden, ob er die Fusion von Edeka und Kaiser’s Tengelmann genehmigt.