Mülheim. An der Zentrale an der Wissollstraße dünnt es sich aus. Familie Haub glich im Supermarkt-Geschäft bereits mehr als eine halbe Milliarde Euro aus.

Die Unsicherheit unter den 16.000 Beschäftigten der Mülheimer Supermarktkette geht weiter. Bis Ende August hat Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) Zeit, die geplante Übernahme durch Edeka zu genehmigen.

Eine Fortführung der 451 Supermärkte schloss Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub gestern bei der Vorlage der Bilanzzahlen aus. „Es geht einfach nicht mehr“, sagte er. Sollte die beantragte Ministererlaubnis nicht kommen, sieht er ein „ganz bitteres Ende“ für die Supermarktkette und die Mitarbeiter voraus. Die ersten Führungskräfte haben die Speldorfer Zentrale an der Wissollstraße bereits verlassen. „Es dünnt sich aus“, so Haub.

Der neue Finanzchef Alfried Bührdel, der gestern seinen ersten öffentlichen Auftritt hatte, betonte, dass Tengelmann ein „solides Unternehmen“ bleibe. Obwohl die Familie Haub inzwischen mehr als eine halbe Milliarde Euro Verluste im Supermarktgeschäft habe ausgleichen müssen und sich nur „mit tiefem Schmerz“ von dieser traditionsreichen Sparte trennen wolle.