Bergheim. Nachdem die Bundesregierung entschieden hatte, bundesweit aus der Braunkohle auszusteigen, kündigt RWE die ersten Einsparungen bis zum Jahresende an.

Der Energieriese RWE wird im Rheinischen Revier bis zum Ende des Jahrzehnts 10 bis 15 Prozent weniger Braunkohle verstromen. Das kündigte der Chef der RWE-Erzeugungssparte RWE Generation, Matthias Hartung, am Dienstag in Bergheim an. Es sei aber noch nicht entschieden, welche Blöcke stillgelegt werden. Nötige Personalanpassungen würden "fair und sozialverträglich" gestaltet, versichert Hartung. RWE beschäftigt in der Region einschließlich Kölns knapp 10.000 Menschen.

Langsamer Rückzug vom Markt

Die Bundesregierung hatte entschieden, bundesweit aus Klimaschutzgründen Anlagen mit rund 2,7 Gigawatt in eine Reserve zu überführen und später ganz vom Markt zu nehmen. RWE rechne damit, dass ungefähr die Hälfte der Kapazität auf den Essener Konzern entfällt. Die Unternehmen bekommen dafür eine Entschädigung.

Der Gewinn von RWE aus dem Kraftwerksgeschäft ist laut Hartung weiter zurückgegangen: Das betriebliche Ergebnis im ersten Quartal 2015 sank im Vorjahresvergleich um 23 Prozent auf 428 Millionen Euro. 2013 waren es im ersten Quartal noch 745 Millionen Euro. "Bei uns hat auch der letzte begriffen - unabhängig von Länder- und Spartengrenzen: Es geht ums Überleben", sagte Hartung. (dpa)