Wolfsburg. Louise Kiesling und Julia Kuhn-Piëch ersetzten das Ehepaar Piëch im Aufsichtsrat von Volkswagen. Damit erfüllt VW die Frauenquote aber noch nicht.
Der 20-köpfige Aufsichtsrat des Autobauers Volkswagen ist nach dem Rücktritt von Chefkontrolleur Ferdinand Piëch und seiner Ehefrau Ursula wieder vollzählig. Mit Louise Kiesling und Julia Kuhn-Piëch ziehen zwei Frauen in das Kontrollgremium ein, wie die Volkswagen AG am Donnerstag mitteilte.
Nur die "Kapitalseite" erfüllt schon die Frauenquote
Damit erfüllt die Seite der Kapitaleigner im VW-Aufsichtsrat die ab 2016 geltende Zielvorgabe von 30 Prozent Frauenanteil schon heute. Annika Falkengren ist die dritte Frau auf der insgesamt zehnköpfigen Kapitalseite. Aufseiten der Arbeitnehmer sitzt bisher erst eine Frau: Babette Fröhlich von der Gewerkschaft IG Metall.
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Die beiden Frauen rücken mit sofortiger Wirkung nach für das am Samstag zurückgetretene Ehepaar Ferdinand und Ursula Piëch.
Louise Kiesling ist 57 Jahre alt. Sie hat den Angaben zufolge nach Studienabschlüssen in Modedesign (Universität für Angewandte Kunst, Wien) und Automobildesign (Royal College of Art, London) als Designerin in Deutschland, Österreich und Großbritannien gearbeitet. Sie ist Gesellschafterin und Geschäftsführerin mehrerer Wirtschaftsunternehmen, darunter befindet sich die Textilmanufaktur Backhausen GmbH (Hoheneich, Österreich).
Julia Kuhn-Piëch schon im MAN-Aufsichtsrat
Julia Kuhn-Piëch ist erst 34 Jahre alt, wohnt in Salzburg und ist Immobilienkauffrau. Sie übt bereits eine Aufsichtsratsfunktion bei der VW-Nutzfahrzeugtochter MAN aus. Sie studierte Jura und anschließend an der Technischen Universität Wien Immobilien- und Liegenschaftsmanagement. (dpa)