Wolfsburg. . Der VW-Konzern steht vor einem großen Umbruch. Nach dem Piech-Weggang wird nun eine neuer Aufsichtsratsvorsitzender gesucht.

Der VW-Konzern steht vor einem gewaltigen Umbruch. Während sich Vorstandschef Martin Winterkorn gestärkt wieder seiner Aufgabe als Vorstandschef widmen kann, bleibt die Frage, wer nach Ferdinand Piëchs Abgang künftig den Aufsichtsrat leitet. Zunächst übernimmt den Vorsitz des Aufsichtsrats der bisherige Vize Berthold Huber, ehemals IG-Metall-Chef. Allerdings wird Huber dieses Amt nur vorübergehend ausüben.

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Ob das Wochen sein werden oder gar Monate, ist im Moment schwer einzuschätzen. Aus dem VW-Umfeld heißt es, dass man sich bei der Suche nach dem Piëch-Nachfolger Zeit lassen wolle. „Der neue Vorsitzende des VW-Aufsichtsrats braucht ein großes Fachwissen, ein sehr sicheres Auftreten und sehr viel Erfahrung mit großen Konzernen“, sagt Professor Stefan Bratzel, Leiter des Car-Instituts in Bergisch Gladbach.

Eine Familienposition

Im aktuellen VW-Aufsichtsrat gibt es nur einen Vertreter, der diese Eigenschaften mitbringt: Betriebsratschef Bernd Osterloh. Allerdings ist unklar, ob er überhaupt Interesse an dem Amt hat. Außerdem würde er als Aufsichtsratsvorsitzender auf die – wie er selbst immer sagt – „dunkle Seite der Macht“ wechseln.

Ohnehin wird der Vorsitzende in der Regel von der Eigentümerfraktion im Aufsichtsrat bestimmt. Bei VW sind das in erster Linie die Familien Piëch und Porsche. Nach dem Rückzug von Ferdinand Piëch und seiner Frau Ursula sitzt aus dem Piëch-Zweig nur noch Hans Michel Piëch im VW-Kontrollgremium. Aus der Familie Porsche sind dies Ferdinand Oliver Porsche und Wolfgang Porsche.