Berlin. Auf 37.000 freie Stellen kommen 81.000 Jugendliche, die einen Ausbildungsplatz suchen. Der deutsche Gewerkschaftsbund fordert Deckung der Nachfrage.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) fordert dringend Ausbildungsplätze für Zehntausende ausbildungswillige junge Menschen, die bislang ohne Lehrstelle sind. "Laut Berufsbildungsbericht haben akut noch 81.000 Jugendliche einen Ausbildungsplatz gesucht - und das bei nur 37.000 offenen Plätzen", sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Das "Handelsblatt" (Dienstag) hatte entsprechende Zahlen aus dem noch unveröffentlichten Entwurf des neuen Berufsbildungsberichtes genannt.

Von den 81.000 jungen Leuten sind demnach 20.000 noch völlig unversorgt. 60.000 hätten zwar eine Alternative gefunden, etwa eine berufsvorbereitende Maßnahme oder ein Praktikum. Sie interessierten sich aber weiter für eine ordentliche Lehre, wie das "Handelsblatt" berichtete.

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Ausbildungsmarkt in der Krise

Hannack sagte: "Jetzt muss die Wirtschaft liefern." Sie habe in der Allianz für Aus- und Weiterbildung 20.000 zusätzliche betriebliche Ausbildungsplätze allein für das Jahr 2015 versprochen. "Diese Plätze werden auch dringend benötigt."

Insgesamt befinde sich der Ausbildungsmarkt in der Krise. Die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge sei auf den tiefsten Stand seit der deutschen Einheit gesunken. "Nur noch jedes fünfte Unternehmen bildet aus." Derzeit befänden sich rund 258.000 Jugendliche in einer der zahllosen Maßnahmen im Übergang von der Schule in die Ausbildung - in aller Regel ohne Chance, eine solche abzuschließen. (dpa)