Düsseldorf. . Beim Essener Stahlriesen ThyssenKrupp stellt man sich auf weitere Fusionen im Stahlmarkt ein. “Es wird eine weitere Konsolidierung geben müssen“.
ThyssenKrupp rechnet angesichts der Überkapazitäten mit weiteren Einschnitten in der europäischen Stahlindustrie. "Über kurz oder lang wird es eine weitere Konsolidierung geben müssen, weil schlicht und einfach nicht alle Anbieter überleben können", sagte der Stahlchef des Dax-Konzerns, Andreas Goss, am Donnerstag in Düsseldorf bei einer Branchentagung des "Handelsblatts". Offen sei, welche Anbieter es treffen werde. Goss warnte davor, durch Subventionen diese Entwicklung zu verhindern.
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ThyssenKrupp als größter deutsche Stahlhersteller steigere trotz seiner hohen Schulden Jahr für Jahr die Forschungsausgaben im zweistelligen Prozentbereich. Grundlage dafür sei aber das harte Sparprogramm der vergangenen Jahre gewesen. "Das hat uns in den vergangenen Jahren über Wasser gehalten", sagte Goss. Er sei zuversichtlich, dass die europäische Stahlsparte des Konzerns in diesem Jahr ihr Sparziel von 600 Millionen Euro übertreffen werde.
ThyssenKrupp-Chef sieht Energiewende als "große Gefahr"
Besorgt äußerte sich Goss über politische Weichenstellungen wie der Energiewende. Er sprach von großer Gefahr, die die gesamte Wirtschaft bedrohe. Denn die Stahlbranche stehe am Anfang der industriellen Wertschöpfungskette. Deshalb müsse der Politik deutlich gemacht werden, dass die Branche keineswegs nur ihre Interessen vertrete. Bei den Entscheidungsträgern stoße er aber oft auf taube Ohren. (dpa)