Duisburg/Essen. . Die Essener RAG-Stiftung, Mehrheitseigentümer des Chemiekonzerns Evonik, wird größter Einzelaktionär der Duisburger Immobilienfirma Hamborner Reit.
Die Essener RAG-Stiftung steigt bei der Duisburger Immobilienfirma Hamborner Reit ein und wird größter Einzelaktionär des börsennotierten Unternehmens. Erstmals seit der vor einigen Monaten verkündeten Strategie, verstärkt in mittelständische Unternehmen zu investieren, greift die Stiftung nun bei einem Unternehmen aus NRW zu.
Die vom früheren Bundeswirtschaftsminister Werner Müller geführte Stiftung ist Großaktionär des Essener Chemiekonzerns Evonik, will sich aber breiter aufstellen. Investiert hat die Stiftung bereits in Betriebe aus Rheinland-Pfalz (Hahn Automation), Hessen (Röder Zeltsysteme), Baden-Württemberg (R. Stahl) und Bayern (Zooplus), Mittelständler aus der Rhein-Ruhr-Region waren bislang noch nicht vertreten.
Aufgabe der auch von der Politik kontrollierten Stiftung ist es, ab dem Jahr 2019 die sogenannten Ewigkeitslasten des Steinkohlenbergbaus an Ruhr und Saar zu finanzieren.
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Zum Immobilienbestand von Hamborner Reit zählen Einzelhandelsflächen in Innenstädten sowie Fachmärkte, Büro- und Ärztehäuser. Die Immobilien befinden sich unter anderem in Dortmund, Duisburg, Dinslaken und Düren.
Einst Vermögensverwaltung der Familie Julius Thyssen
Die Firma wurde in den 1950er-Jahren als Montan-Unternehmen gegründet. Später firmierte Hamborner als Vermögensverwaltung der Familie Julius Thyssen. Im Jahr 2006 verkaufte die Familie, die HSH Nordbank stieg ein und verwandelte Hamborner in einen „Real Estate Investment Trust“ – kurz Reit. Mittlerweile ist die Landesbank wieder ausgestiegen.
Hamborner Reit zählt zwei Vorstandsmitglieder und 30 Beschäftigte. Der Jahresüberschuss lag im vergangenen Jahr bei 17,1 Millionen Euro. Der Begriff Reit bezeichnet eine Aktiengesellschaft, deren Vermögen allein aus Immobilien besteht. Reits genießen gewisse Steuervorteile. Voraussetzung ist unter anderem, dass die direkt gehaltenen Anteile je Aktionär unter zehn Prozent liegen müssen. Die RAG-Stiftung übernimmt zehn Prozent minus eine Aktie.