Bonn. Das Bundeskartellamt will die geplante Übernahme von Tengelmann durch Edeka verbieten. Schon jetzt gebe es im Einzelhandel zu wenig Wettbewerb.
Das Bundeskartellamt droht Deutschlands größtem Lebensmittelhändler Edeka mit der Untersagung der geplanten Übernahme des Konkurrenten Tengelmann. Die Wettbewerbsbehörde erhob am Dienstag starke wettbewerbsrechtliche Bedenken gegen die Fusionspläne der Supermarktketten, wie sie in Bonn bestätigte.
Nach einem Bericht der "Lebensmittel Zeitung" kündigte die Wettbewerbsbehörde in der den Unternehmen zugestellten Abmahnung an: "Wir beabsichtigen, das am 6. November 2014 angemeldete Zusammenschlussvorhaben zu untersagen."
Behinderung des Wettbewerbs
Kartellamtspräsident Andreas Mundt betonte, nach Überzeugung der Wettbewerbshüter führe ein Zusammenschluss zu einer Verdichtung der ohnehin stark konzentrierten Marktstrukturen insbesondere in Berlin, München und einzelnen größeren Städten Nordrhein-Westfalens. Außerdem drohe eine erhebliche Behinderung des Wettbewerbs auf verschiedenen Beschaffungsmärkten.
Die ablehnende Haltung der Wettbewerbshüter muss allerdings nicht das letzte Wort sein. Die Unternehmen haben nun bis zum 26. Februar die Möglichkeit, zu dem Entscheidungsentwurf Stellung zu nehmen und Vorschläge zu machen, um die Bedenken des Kartellamts auszuräumen. Diese Frist kann auch verlängert werden. (dpa)