Mülheim. .
Rund 200 Mitarbeiter aus dem KiK-Zentrallager im westfälischen Bönen haben am Donnerstag vor dem Stammsitz der Unternehmensgruppe Tengelmann in Mülheim demonstriert. Mit Trommeln und Trillerpfeifen forderten sie lautstark mehr Lohn von Konzernchef Karl-Erivan Haub ein.
Die Mehrheit der Beschäftigten des Textildiscounters, einer Tochter der Tengelmanngruppe, befindet sich bereits seit drei Wochen im Ausstand. „Wir fordern die Einbindung in den NRW-Einzelhandelstarifvertrag“, sagt Christiane Vogt von der Gewerkschaft Verdi. Einem Lagerarbeiter würden demnach 2106 Euro im Monat zustehen. „Zurzeit verdiene ich aber 1650 Euro brutto“, sagt ein Mitarbeiter. Seine vierköpfige Familie könne sich nur durch den zusätzlichen Teilzeitlohn der Mutter über Wasser halten. Viele seiner Kollegen stockten ihren Lohn daher mit staatlichen Leistungen auf. „Abzocke von Steuergeldern durch Lohndumping“, nennt das Verdi. Die Tengelmann-Gruppe wollte sich auf Anfrage nicht dazu äußern.
Auch mit dem Kartellamt gibt es Ärger: Die Wettbewerbshüter haben eine einstweilige Anordnung gegen Edeka und Tengelmann erlassen, um zu verhindern, dass die Konzerne Teile ihres geplanten Fusionsvorhabens schon vor der Prüfung durch die Behörde umsetzen. Das Kartellamt bemängelt unter anderem Absprachen zum Filialnetz.