Frankfurt/Main. Die Geschäftsentwicklung der Deutschen Bank bleibt hinter den eigenen Ansprüchen zurück. Eine neue Strategie muss her. Denkverbote soll es nicht geben.
Die Deutsche Bank denkt einem Bericht zufolge über einen erneuten Konzernumbau nach. Dabei könnte auch die erst vor wenigen Jahren übernommene Postbank auf den Prüfstand kommen, schreibt das "Manager Magazin" (Freitag). Der Aufsichtsrat habe den neuen Strategiechef Stefan Krause damit beauftragt, die Diskussion zu moderieren. Ein Sprecher der Deutschen Bank sagte am Donnerstag dazu: "Es ist unverantwortlich, über eine Veräußerung irgendwelcher Geschäftsbereiche zu spekulieren." Das größte deutsche Geldhaus erklärte zudem, dass zunächst die laufende Strategie "2015+" im nächsten Jahr abgeschlossen werde.
"Wir haben stets deutlich gemacht, dass die Bank ihre Strategie im Laufe des kommenden Jahres überprüfen und weiterentwickeln wird", so der Sprecher weiter. "Wir konzentrieren uns voll auf die Umsetzung der Strategie 2015+." Seit ihrem Amtsantritt im Juni 2012 versuchen die beiden Co-Chefs Anshu Jain und Jürgen Fitschen, mit einem harten Sparprogramm gegen sinkende Einnahmen zu steuern.
Schwache Zahlen und Zielkorrekturen
Der Aufsichtsrat der Bank verlange "konkrete Zeitpläne" und "feste Finanzziele", schrieb das Magazin weiter. Möglicherweise schon im März, spätestens aber zur nächsten Hauptversammlung am 21. Mai, sollten die Ergebnisse der Öffentlichkeit präsentiert werden. Hintergrund sei die schwache Entwicklung des Geldhauses. Die beiden Co-Chefs hätten bereits Ziele senken müssen, die sie ursprünglich im Rahmen der Strategie "2015+" angekündigt hatten.
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An der Börse kam der Bericht über den möglichen Umbau gut an. Deutsche-Bank-Aktien bauten ihre Gewinne aus. Kurz vor Mittag notierten sie mit mehr als 2,5 Prozent im Plus und waren damit viertbester Wert im Dax.
Zuletzt hatte sich der Aktienkurs schlechter entwickelt als bei den Konkurrenten. Führende Aktionäre, darunter der neue Großaktionär aus Katar, haben dem Magazin zufolge in den vergangenen Wochen beim zunächst abwartenden Jain ihren Unmut darüber formuliert. Intern habe er allerdings bereits signalisiert, dass er etwa den Verkauf der Postbank für denkbar halte. Das Geschäftsmodell halte er für "schwierig", zitiert die Zeitschrift aus internen Diskussionen. (dpa)