München. . Die Konten von 3000 Mitarbeitern der insolventen Burger King GmbH der Yi-Ko Holding sind leer. Die Gewerkschaft NGG fordert “Burger King“ auf, eine Bürgschaft zu übernehmen.

Nach dem Scheitern der Verhandlungen mit Burger King hat die Burger King GmbH der Yi-Ko Holding gestern Insolvenzantrag für ihre 89 Schnellrestaurants mit 3000 Beschäftigten gestellt. Der Antrag ging am Mittwoch beim Amtsgericht Stade ein. Das Unternehmen sei nach eigenen Angaben überschuldet, sagte der Direktor des Amtsgerichts, Willi Wirth. „Der zuständige Insolvenzrichter prüft den Antrag und wird unverzügliche eine Entscheidung zu den vorläufigen Maßnahmen treffen.“

Die Yi-Ko-Anwälte machten Burger King für das Scheitern der Verhandlungen verantwortlich. Gesellschafter Alexander Kolobov habe der Fast-Food-Kette zugesichert, in die Filialen zu investieren und die Mitarbeiter nach Tarif zu bezahlen, hieß es aus der Kanzlei Graf von Westphalen.

Die Enttäuschung bei den Mitarbeitern sitzt tief. „Drei Wochen lang haben die Verantwortlichen die Kollegen zappeln lassen, um sie jetzt vor die Pumpe laufen zu lassen“, sagte Manfred Sträter von der Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG) in Dortmund. „Das ist menschenverachtend.“

Die 3000 Yi-Ko-Mitarbeiter warten noch auf den November-Lohn

Nach NGG-Informationen warten die 3000 Yi-Ko-Mitarbeiter bislang vergeblich auf ihre November-Löhne. Auch das ihnen zustehende Weihnachtsgeld sei nicht ausgezahlt worden. „Die Konten der Kollegen sind leer und ihre Kinder haben das Weihnachtsleuchten in den Augen“, ärgert sich der Gewerkschafter. Sträter forderte die Deutschland-Zentrale von Burger King auf, eine Bürgschaft zu übernehmen, damit der noch zu bestellende vorläufige Insolvenzverwalter noch vor den Feiertagen die ausstehenden Löhne ausbezahlen könne.

Die Fast-Food-Kette selbst zeigte sich am Mittwoch optimistisch: Burger King sehe den „Weg frei für einen kompletten Neuanfang“, wie das Unternehmen erklärte. Man werde „eng mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter zusammenarbeiten und versuchen, schnellstmöglich eine Lösung für die Wiedereröffnung der Restaurants und die Sicherung der Arbeitsplätze zu finden“, hieß es.

Zuvor hatte Burger King bereits bekanntgegeben, dass die Verhandlungen mit Yi-Ko über eine Lösung für die 89 geschlossenen Schnellrestaurants gescheitert seien. „Wir bedauern – vor allem mit Blick auf die Mitarbeiter – dass die Verhandlungen bislang noch zu keinem Ergebnis geführt haben“, hatte ein Burger-King-Sprecher noch am Mittwoch erklärt. Man werde weiter versuchen, die 3000 Arbeitsplätze zu sichern.

Gewerkschaft warnt Burger King vor "Rosinen-Pickerei"

Burger King hatte seinem größten deutschen Franchisenehmer Yi-Ko im November fristlos gekündigt und den Schritt auch mit Vertragsverstößen begründet. Zuvor hatte es Wirbel um Hygieneverstöße und Arbeitsbedingungen gegeben.

Gewerkschaftssekretär Sträter warnte am Abend davor, dass sich Burger King nun „für kleines Geld die Rosinen herauspickt“. Zu den geschlossenen Restaurants gehören die im Oberhausener Centro und gute Innenstadtlagen in Innenstädten des Ruhrgebiets.