München. Einer der Gesellschafter des umstrittenen Franchise-Nehmers Yi-Ko soll sich zurückgezogen haben. Yi-Ko-Anwalt Dominik Ziegenahn hofft deshalb auf eine baldige Einigung mit Burger King. Doch der Konzern hält vorerst trotzdem an der Kündigung des Franchise-Nehmers fest.
Nach einem Gesellschafterwechsel hofft der gekündigte Burger-King-Franchisenehmer auf Bewegung in dem Streit mit der Fast-Food-Kette. Mit dem Verkauf und der Übertragung der Gesellschaftsanteile von Ergün Yildiz an den bisherigen Mitgesellschafter Alexander Kolobov "ist einer der wesentlichen Gründe, die zur Kündigung der Franchiseverträge geführt haben, entfallen", erklärte Rechtsanwalt Dominik Ziegenhahn aus der Kanzlei Graf von Westphalen, die das Franchiseunternehmen in dem Konflikt berät, am Mittwoch in Hamburg.
Der Russe Alexander Kolobov, der nach dem Rückzug von Yildiz Alleineigentümer des Unternehmens ist, wolle sich nunmehr persönlich dafür einsetzen, "die baldige Stabilisierung des Unternehmens und die Wiedereröffnung der Restaurants voranzutreiben".
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Direkte Gespräche mit Burger King sollen Lösung bringen
Deshalb würden nun direkte und intensive Gespräche mit der Burger King Europe GmbH gesucht, "um die beste Lösung zu erarbeiten und die Gesellschaft im Interesse ihrer rund 3000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie im Interesse des guten Rufs der Marke Burger King schnellstmöglich aus der Krise zu befreien", hieß es.
Kolobov werde zugleich alle Maßnahmen einleiten, um das Vertrauen der Mitarbeiter und Kunden so schnell wie möglich zurückzugewinnen. Dazu gehörten auch Gespräche mit der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten.
Burger King hält vorerst an Kündigung fest
Burger King will trotz des Gesellschafterwechsels beim Franchisenehmer Yi-Ko allerdings vorerst an der Kündigung festhalten. "Wie wir bereits letzte Woche bekanntgegeben haben, hat Burger King Europe die Franchiseverträge für alle 89 von der Yi-Ko Holding betriebenen Restaurants gekündigt. Die Änderung in der Eigentümerstruktur hat auf die Kündigung zunächst keine unmittelbare Auswirkung", erklärte das Unternehmen am Mittwoch in München.
Burger King hatte seinem größten deutschen Franchisenehmer Yi-Ko in der vergangenen Woche fristlos gekündigt und ihm die Nutzung von Firmenlogo, Produktnamen, Arbeitskleidung und Außenwerbung gerichtlich verbieten lassen. Sämtliche Filialen des Franchisenehmers mussten deshalb schließen. Die 89 Filialen des Franchisenehmers mussten deshalb schließen, die rund 3000 Mitarbeiter bangen um ihre Jobs, auch eine mögliche Insolvenz steht seit Tagen im Raum.
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Yildiz hat Anteile an Yi-Ko abgetreten
Man sei darüber in Kenntnis gesetzt worden, dass Alexander Kolobov nun 100-prozentiger Eigentümer der Gesellschaft sei. Da die Restaurants aber "aktuell nicht Bestandteil des Burger-King-Systems sind, waren wir nicht in Vertragsverhandlungen involviert und können daher auch keine Details der Vereinbarung bestätigen", erklärte das Unternehmen.
Zuvor war bekanntgeworden, dass der bisherige Mitgesellschafter Ergün Yildiz seine Anteile an Kolobov abgetreten hat. Der Russe verhandele nun als alleiniger Gesellschafter mit Burger King Europe über eine Fortführung seines Unternehmens, berichtete die "Wirtschaftswoche".
Image von Burger King ist offenbar angeschlagen
Aus Verhandlungskreisen sei zu hören, Kolobov hoffe, dass er die derzeit geschlossenen Restaurants Ende der Woche wieder öffnen könne.
Nach einer Umfrage dürften die Ereignisse dem Image der Fast-Food-Kette deutlich geschadet haben. 66 Prozent der Befragten glaubten, dass die Marke schon jetzt darunter gelitten habe, berichtet das Magazin "Stern" unter Berufung auf eine Forsa-Umfrage. In der wichtigsten Zielgruppe der Kette, nämlich den 14- bis 29-Jährigen, glaubten das sogar 75 Prozent, hieß es.
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Burger King leidet offenbar unter seinem Franchise-Nehmer
Burger-King-Deutschlandchef Andreas Bork erklärte zuletzt, er sehe keinen nachhaltigen Imageschaden für die Kette: "Wir leben von der Reputation, das stimmt. Ich sehe aber nicht, dass unser Ruf zumindest mittel- und langfristig unter der Kündigung leidet", sagte der Manager vor einigen Tagen in einem Interview.
Laut "Stern" haben die Ereignisse für die Schnellrestaurant-Kette auch über die Yi-Ko-Filialen hinaus Konsequenzen. Der Umfrage zufolge gehen insgesamt 36 Prozent der Deutschen zumindest gelegentlich zu Burger King. Unter den 14- bis 29-Jährigen seien es sogar 59 Prozent. Von diesen Kunden gab bei der Umfrage mehr als jeder Dritte (36 Prozent) an, vorerst nicht mehr zu Burger King zu gehen. 61 Prozent der Kunden wollen auch weiterhin die Restaurants besuchen. (dpa)