Essen. Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) trifft bereits Vorkehrungen für eine mögliche Insolvenz von Opel. In diesem Fall denke er über ein Modell nach, bei dem die GM-Anteile an Opel vorübergehend einem "Treuhänder übergeben werden", sagte er.
Langsam wird es ernst für Opel. Wirtschaftsminister Karl Theodor zu Guttenberg entwickelt einen Krisenbewältigungsplan für den Fall, dass die Muttergesellschaft General Motors Ende Mai in Insolvenz geht. Der CSU-Minister dämpfte die Hoffnung, dass die GM-Tochter bei jeder Lösung „um einen Kapazitätsabbau ebenso schwer herumkommen werde wie der gesamte Rest der weltweiten Automobilindustrie”. Das sagte er dem „Spiegel”.
Am heutigen Montag stellt das mit knapp 70 Milliarden Euro verschuldete Unternehmen Details des vorerst letzten Sanierungsplans vor. Guttenberg will, dass im Falle einer Insolvenz von General Motors die GM-Anteile an Opel vorübergehend einem Treuhänder übergeben werden. Der Staat soll eine Bürgschaft übernehmen, damit ein Bankenkonsortium die Zahlungsfähigkeit von Opel gewährleisten kann.
Von seinen Gesprächen in Abu Dhabi brachte Guttenberg die Nachricht mit, dass sich dort zurzeit kein Investor für Opel finden lässt. Kreise des arabischen Emirats hatten jedoch stets betont, dass vor weiteren Verhandlungen endgültige Zahlen von GM vorliegen müssten. (gh)
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