Madrid/Palma. Erneut Bombenalarm auf Mallorca: Zehn Tage nach dem Attentat auf der spanischen Ferieninsel, bei dem im Badeort Palmanova zwei Polizisten starben, sorgte die baskische Terrororganisation ETA wieder für Angst auf der Insel. Dort machen derzeit hunderttausende Menschen Sommerurlaub.
Dieses Mal explodierten in der Inselhauptstadt Palma de Mallorca drei kleinere Sprengsätze. Verletzt wurde niemand. Sie waren in zwei Restaurants und einem Einkaufszentrum versteckt. Die Explosionen seien „zwischen 14 Uhr und 18 Uhr” vorgesehen, so hatte die ETA telefonisch gewarnt. Die Polizei begann in einem Wettlauf mit der Zeit, die Bomben zu suchen. Strände wurden geräumt. Dennoch gingen die Sprengsätze hoch.
Der erste explodierte auf der Damentoilette eines italienischen Restaurants in Palma, in dem zu dieser Zeit auch noch einige Gäste saßen. Die mit Zeitzünder versehene Minibombe war in einem Rucksack in der Deckenverkleidung des Waschraumes platziert worden. Niemand wurde verletzt und auch der Sachschaden blieb gering.
Die zweite Mini-Bombe explodierte in einem weiteren Speiselokal ganz in der Nähe, ebenfalls auf der Toilette. Auch in diesem Lokal saßen noch Gäste. Die dritte kleine Bombe ging gleichfalls in der Nähe hoch: in den Waschräumen eines unterirdischen Einkaufszentrums, das am Sonntag geschlossen war, und zwar an der Plaza Mayor in der City.
Stunden vor dem neuen Bombenalarm hatte die ETA die Verantwortung für den schweren Anschlag am 30. Juli in dem mallorquinischen Urlaubsort Palmanova übernommen. An diesem Tag hatten die Terroristen mit einer Autobombe zwei Guardia-Civil-Polizisten getötet.
Das Auswärtige Amt in Berlin empfahl Mallorca-Reisenden, sich umsichtig zu verhalten und Menschenansammlungen auf der Mittelmeerinsel zu vermeiden.