Dass die Amerikaner keine anständigen Autos bauen können, ist mehr oder weniger ihre Sache. Dass sie sich aber nicht anständig und professionell verhalten, wenn es um die Absicherung von 52 000 Arbeitsplätzen in Europa geht, das ist jetzt auch unsere Sache.
Wäre es nicht italienisch, würde man jetzt ausrufen: Avanti dilettanti. Da hat doch tatsächlich die Administration des mächtigsten Landes der Welt noch keine Zeit gehabt, das Finanzministerim personell so auzustatten, dass man hätte einen Vertreter mit Prokura für die Verhandlungen nach Berlin schicken können.
Wilder Westen in Berlin. Als wäre diese personelle Null-Nummer nicht schon schlimm genug, erdreistete sich der General-Motors Boss von Europa, Carl-Peter Forster, auch noch, alle bisherigen Verhandlungen über den Tisch zu werfen. Zu den 1,5 Milliarden Euro, für die unsereiner als Steuerzahler bürgen soll, verlangte der Manager nochmal 300 Millionen.
Unseriös, unzuverlässig, fahrlässig: Man kann gut verstehen, warum die Belegschaft von Opel undedingt diesem Konzern den Rücken kehren will. Hoffentlich gelingt's.