Essen. Weniger Beschäftigte, weniger Filialen - so plant der insolvente Modefilialist Pohland den Neustart. Das Unternehmen setzt auf die Ruhrgebietsstandorte Oberhausen, Essen und Duisburg. Die Filiale in Dortmund muss schließen. Hier steht der Räumungsverkauf kurz bevor.
Für drei Ruhrgebietsfilialen des insolventen Herrenausstatters Pohland gibt es eine Zukunft. Die Standorte in Oberhausen, Essen und Duisburg sollen erhalten bleiben, teilte Insolvenzverwalter Christoph Niering am Donnerstag mit. Dagegen steht den Beschäftigten in der Dortmunder Pohland-Filiale ein Räumungsverkauf bevor. Der Standort soll Ende Januar 2010 geschlossen werden. Pohland will mit insgesamt acht Filialen und 230 Beschäftigten den Neustart wagen. Das 1958 gegründete Unternehmen hatte im März dieses Jahres Insolvenz beim Amtsgericht Köln angemeldet.
Im Zuge der Sanierung sollen vier der zuletzt zwölf Filialen geschlossen werden – neben dem Standort Dortmund auch Bremen, Köln-Weiden und Kassel. Erhalten bleiben neben den Filialen im Ruhrgebiet auch die Geschäfte in Frankfurt am Main, Koblenz, Köln-Innenstadt, Hannover und Braunschweig.
Pohland hatte 2008 noch mit rund 350 Beschäftigten in 13 Filialen einen Umsatz von 52 Millionen Euro erwirtschaftet. 2007 war die Kette vom Handelskonzern Douglas an die Beteiligungsgesellschaft Aurelius verkauft worden. Neben Pohland mussten in den vergangenen Monaten zahlreiche Mode- und Einzelhandelsketten Insolvenz anmelden – darunter Woolworth sowie die ehemaligen Arcandor-Tochterfirmen Sinn Leffers, Wehmeyer und Hertie sowie der Karstadt-Mutterkonzern Arcandor.
„Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht"
Pohland-Geschäftsführer Achim Rövenich zeigt sich nun optimistisch. „Unsere Zahlen der vergangenen Wochen zeigen deutlich, dass wir uns wieder in den richtigen Bahnen bewegen“, sagte er. Wenn der Wirtschaftsaufschwung komme, sehe er Pohland in einer guten Position. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, sind schlank aufgestellt und haben attraktive Kollektionen.“
Zuvor hatten bei einer Gläubigerversammlung in Köln mehr als 98 Prozent der anwesenden Gläubiger des Modefilialisten dem Insolvenzplan zugestimmt. Niering teilte mit, mittlerweile seien bereits 50 Prozent der Altverbindlichkeiten getilgt worden. Das Unternehmen sei saniert und starte ohne Altlasten. „Pohland hat nun gute Möglichkeiten für einen erfolgreichen Neu-Start“, erklärte Niering.