Essen. Der Karstadt-Konzern hat eine detaillierte Liste vorgelegt, welche Häuser geschlossen und welche erhalten bleiben. Das Aus für das Technikhaus in der Dortmunder Kampstraße und die Sportfiliale in Recklinghausen ist besiegelt. 120 Warenhäuser haben aber eine Zukunft.
Die insolvente Warenhauskette Karstadt muss 13 Häuser schließen, 120 Filialen sollen fortgeführt werden. Das teilte Rolf Weidmann, der Warenhausbeauftragte der Insolvenzverwaltung, nach einer Einigung mit den Vermietern mit.
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Nach wochenlangen Verhandlungen habe man sich mit den Vermietern der Karstadt-Häuser auf Eckpunkte für Sanierungsbeiträge geeinigt. Das Ergebnis: Bundesweit können 86 Warenhäuser, 26 Sporthäuser und acht Schnäppchen-Center mit über 25.000 Arbeitsplätzen fortgeführt werden. Insgesamt seien knapp 1200 Mitarbeiter von den Schließungsplänen betroffen. Nun will der Insolvenzverwalter nach Investoren für Karstadt suchen. Weidmann hofft, dass die Suche im Frühjar 2010 „erfolgreich abgeschlossen” sein wird.
Recklinghausen und Dortmund betroffen
Nach den Verhandlungen mit den Vermietern kündigte das Unternehmen nun an, weitere drei Standorte im Frühjahr 2010 aufzugeben: Kaiserslautern im Fackelrondell (191 Mitarbeiter), Ludwigsburg Marstall (109 Mitarbeiter) sowie Hanau am Freiheitsplatz (85 Mitarbeiter).
Bestimmte Filialen in Orten mit mehreren Karstadt-Häusern sollen bis zum 31. März 2010 geschlossen werden. Dies gilt für die Sport- und Multimedia-Filiale in Celle (54 Mitarbeiter), für das Technikhaus in der Dortmunder Kampstraße (157 Mitarbeiter), für Karstadt im Hamburger Elbe-Zentrum (105 Mitarbeiter), für eine Filiale in Hannover (147 Mitarbeiter), das Haus „Alter Markt“ in Kiel (155 Mitarbeiter), für das „Haus am Dom“ in München (157 Mitarbeiter) und das Sporthaus in Recklinghausen (17 Mitarbeiter).
Die Schließung der Multimedia-Fachmärkte in Berlin-Biesdorf, in Braunschweig und Stuttgart war bereits auf der Gläubigerversammlung am 10. November 2009 angekündigt worden.
Für diese Häuser werden Gespräche über einen Interessenausgleich und Sozialpläne mit den Arbeitnehmervertretern aufgenommen, teilte die Insolvenzverwaltung mit. Neben dem Angebot einer Transfergesellschaft werde dabei auch geprüft, ob Mitarbeiter vereinzelt in den Häusern, die fortgeführt werden, eine neue Aufgabe finden.
KaDeWe bleibt bei Karstadt
Weidmann betonte: „Durch die Sanierungsbeiträge der Gläubigergruppen können wir einige Filialen bundesweit weiterführen, die ursprünglich auf unserer Prüfliste standen. Diese Filialen beschäftigen über 1700 Mitarbeiter.“
Die sogenannten „Premium-Häuser” sollen fester Bestandteil des Karstadt-Konzepts bleiben. Sprich: Das Alsterhaus in Hamburg, das KaDeWe in Berlin sowie das Haus Oberpollinger in München werden fortgeführt.
Warenhäuser, die bleiben
Eine Zukunft sieht der Karstadt-Konzern auch für folgende Warenhäuser: Augsburg, Bad Homburg v.d. Höhe, Bamberg, Bayreuth, Berlin (Charlottenburg, Kreuzberg, Kurfürstendamm, Spandau, Steglitz, Tempelhof, Wedding), Bielefeld, Bochum, Bonn, Bottrop, Braunschweig, Bremen, Bremerhaven, Celle, Darmstadt, Dessau, Dortmund, Dresden, Düsseldorf, Duisburg, Erfurt, Essen, Esslingen, Flensburg, Frankfurt/Main (Zeil), Freiburg im Breisgau, Fulda, Gießen, Goslar, Göttingen, Gummersbach, Gütersloh, Hamburg (Mönckebergstraße, Bergedorf, Billstedt, Elsmbüttel, Harburg, Wandsbek), Hannover, Iserlohn, Karlsruhe, Kiel, Köln, Konstanz, Landshut, Leipzig, Leonberg, Limburg (Lahn), Lörrach, Lübeck, Lüneburg, Magdeburg, Mainz, Memmingen, Mönchengladbach, Mülheim, München (Am Nordbad, Bahnhofplatz, Olympiazentrum, Schwabing), Münster, Neumünster, Norderstedt, Nürnberg (Lorenzkirche, Langwasser), Offenburg, Potsdam, Recklinghausen, Rosenheim, Saarbrücken, Siegen, Singen (Hohentwiel), Stuttgart, Sulzbach, Trier, Viernheim, Wiesbaden, Wismar.
Sport-Filialen, die bleiben
Folgende Karstadt-Sporthäuser sollen weitergeführt werden: Berlin (Kranzler Eck, Steglitz), Braunschweig, Bremen, Dortmund, Dresden, Düsseldorf, Erfurt, Essen, Frankfurt/Main (Nordwestzentrum), Göttingen, Hamburg (Mönckebergstraße, Harburg, Wandsbek), Hanau, Hannover, Karlsruhe, Kiel, Köln, Konstanz, Lübeck, München (Oberpollinger), Münster, Rosenheim, Stuttgart, Wildau.
Schnäppchen-Center mit Zukunft
Darüber hinaus bleiben diese „Schnäppchen-Center” erhalten: Berlin-Neukölln, Bochum, Frankfurt (Oder), Gießen, Hoyerswerda, Ludwigshafen, Paderborn, Rosenheim.