NRW. Nicht jeder, der mit einer Spendendose klimpert, tut tatsächlich Gutes. Verbraucherschützer geben Tipps, woran Sie ehrliche Helfer erkennen.
Verbraucherschützer warnen vor "schwarzen Schafen" unter den Spendensammlern, die derzeit wieder über die Weihnachtsmärkte ziehen. Nicht jeder, der angeblich für notleidende Kinder sammelt, liefert das gespendete Geld auch tatsächlich in Heimen oder bei Flüchtlingseinrichtungen ab. Auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt behauptete im vergangenen Jahr ein Spendensammler, Geld für die Dortmunder Tafel zu sammeln. Allein: Bei der Tafel wusste man nichts davon, dort kam kein Cent an.
Die Polizei weiß um das Problem, ist aber machtlos. "Es ist nicht verboten, in Fußgängerzonen, auf Weihnachtsmärkten oder auf der Straße um Spenden zu bitten", sagt ein Sprecher der Essener Polizei. Es gebe keine Möglichkeit zu kontrollieren, ob ein Spendensammler mit lauteren Absichten unterwegs sei. Bürger müssten sich selbst überlegen, ob ihnen der Spendensammler seriös vorkomme oder nicht.
Vorsicht bei Mitleid erweckender Werbung
Doch wie unterscheiden sich seriöse von unseriösen Sammlern? Das ist natürlich nicht eindeutig zu beantworten. Eine Orientierung bietet das Merkblatt, das das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) herausgegeben hat. Dort wird beispielsweise vor stark Mitleid erweckender und gefühlsbetonter Werbung gewarnt. Das sei "ein Kennzeichen unseriöser Organisationen".
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Zudem sollten Spender übertrieben dringenden Spendenaufrufen misstrauen. Seriöse Hilfswerke hätten für Not- und Katastrophenfälle vorgesorgt und könnten erste Hilfe ohne Rücksicht auf den Spendeneingang starten.
Erst informieren, dann spenden
In jedem Fall seien Spender gut beraten, sich erst über den Empfänger zu informieren. Seriöse Organisationen würden ihren Jahresbericht auf ihrer Website anbieten oder zumindest auf Anfrage verschicken, heißt es weiter. Daraus gehe hervor, wofür die Spendengelder im Vorjahr eingesetzt worden seien. Auf der Website des DZI können sich Verbraucher zudem über den Hintergrund zahlreicher Hilfsorganisationen informieren.
Wer an den Absichten des Spendensammlers auf dem Weihnachtsmarkt zweifelt, lässt sich von ihm also lieber eine Broschüre oder die Internet-Adresse seiner Organisation geben. Seriöse Hilfseinrichtungen freuen sich über die überlegte Spende per Überweisung genauso wie über Münzen in der Spendendose.