Ob für Notleidende in Krisengebieten, bedürftige Kinder, kulturelle Anliegen, Tier- oder Umweltschutz: In der Weihnachtszeit wird zu Spenden aufgerufen – per Post, Internet und mit der Sammelbüchse. 580 000 Vereine und beinahe 19 000 Stiftungen in Deutschland profitieren von der Bereitschaft zu spenden. „Wer helfen möchte, tut gut daran, seine Gaben nicht allzu leichtgläubig zu verteilen. Nicht jede Organisation ist so seriös, wie sie sich gibt“, erklärt die Verbraucherzentrale NRW. Sie gibt Hinweise, um Wohltäter von unseriösen Trittbrettfahrern zu unterscheiden.

Briefpost fürs Gefühl: Fast täglich landen Spendenaufrufe in Briefkästen. Wer gespendet hat, erhält meist wieder Post. Spendenorganisationen nutzen auch kommerzielle Adresshändler und beziehen Anschriften aus Telefonbüchern, durch Preisausschreiben oder von Versandhändlern. Zielgruppen werden herausgefiltert. Aufschluss über seriöse Organisationen bietet der Jahresbericht. Vorsicht ist geboten, wenn Werbepost – statt Daten und Fakten zu liefern – allein auf Gefühle zielt.

Mit der Büchse unterwegs: Nur noch in Rheinland-Pfalz, Saarland und Thüringen müssen Spendensammlungen behördlich angemeldet und genehmigt werden. In allen übrigen Bundesländern genügt es, einen Verein zu gründen, sich eine Satzung zu geben und auf Sammeltour zu gehen. Während früher eine Sammelbüchse verplombt sein musste, fehlt nun oft eine Regelung. Nicht rasch und unbedacht spenden. Wer seriös agiert, freut sich über eine Spende per Überweisung. Die gemeinnützige Anerkennung ist ein Indiz für Glaubwürdigkeit, Spenden können steuerlich abgesetzt werden.

Spendenwerber im Internet: Eine eigene Homepage ist kein Garant für die Seriosität einer Organisation. Prüfen, ob im Impressum ein Ansprechpartner sowie eine ordentliche Adresse genannt sind.

Vorsicht bei Fördermitgliedschaft: Viele unseriöse Gruppen buhlen darum. Meist sind die Beiträge hoch, geboten wird kaum etwas. Man bindet sich lange. Die Verpflichtung lässt sich meist nicht innerhalb von zwei Wochen widerrufen. Oft fließt nur ein kleiner Teil der Beträge in Hilfsprojekte.

Wegweiser: 255 Organisationen haben ein Spendensiegel des Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI). Geprüft wird auf Antrag.