Herne. . Alle Jahre wieder wird in der Weihnachtszeit zu Spenden aufgerufen – per Post, Internet und mit der Sammelbüchse. Nicht jede ist seriös.
Ob für Notleidende in Krisengebieten, für bedürftige Kinder oder für Tier- oder Umweltschutz: Alle Jahre wieder wird in der Weihnachtszeit zu Spenden aufgerufen – per Post, Internet und mit der Sammelbüchse. „Wer helfen möchte, tut gut daran, seine Gaben nicht allzu leichtgläubig zu verteilen. Nicht jede Organisation, die verspricht, mit Euro und Cent Gutes zu bewirken, ist seriös“, betont Ingrid Deutmeyer, Leiterin Herner Verbraucherzentrale. Um die wahren Wohltäter von unseriösen Trittbrettfahrern zu unterscheiden, helfen folgende Hinweise:
Briefpost fürs Gefühl: Fast täglich landen Spendenaufrufe in den Briefkästen. Spendenorganisationen nutzen auch kommerzielle Adresshändler und beziehen Anschriften etwa aus Telefonbüchern, durch Preisausschreiben oder von Versandhändlern. Wer über seinen Briefkasten um eine Spende gebeten werde, sollte sich bei Zweifeln an der Glaubwürdigkeit Zeit nehmen, die Organisation genauer unter die Lupe zu nehmen. Aufschluss biete ein Blick in den jeweiligen Jahresbericht, den seriöse Organisationen auf Anfrage zusenden. Vorsicht sei geboten, wenn die Werbepost – statt Daten und Fakten zu liefern – allein auf Gefühle zielt. Emotionsgeladene Texte und Mitleid erregende Fotos seien Kennzeichen unseriöser Briefwerbung. Glaubwürdig seien klare Informationen und authentische Fotos mit einem erkennbaren Bezug zu dem jeweiligen Spendenzweck.
Mit der Büchse unterwegs: In NRW genüge es, einen Verein zu gründen, sich eine Satzung zu geben und auf Sammeltour zu gehen. Während früher eine Sammelbüchse verplombt sein musste, fehlt nun oft eine Regelung, um Münzen und Scheine vor zweckentfremdetem Zugriff zu sichern. Gerade die direkte Ansprache könne dazu verführen, unbedacht zu spenden. Erst recht, wenn versucht werde, mit Fotos angeblicher Folteropfer, hungernder Kinder oder gequälter Tiere Mitleid zu erregen. Es sei besser, zunächst abzuwinken und sich über die Organisation zu informieren. Wer seriös agiere, könne im Geschäftsbericht darlegen, wofür das Geld aus Spenden oder Mitgliedsbeiträgen ausgegeben wird – und freue sich über eine wohl überlegte Spende per Überweisung. Sei eine Organisation als gemeinnützig anerkannt, sei dies ein Indiz für deren Glaubwürdigkeit.