Köln/Düsseldorf. .

Ein weiterer Sturz für Karl-Theodor zu Guttenberg: Nach seinem Rücktritt ist er jetzt auch noch vom Umzugswagen im Kölner Karneval geholt worden. Aber anders als auf dem politischen Parkett soll Guttenberg bereits am Freitag im neuen Glanze wiederkehren.

Das Festkomitee des Kölner Karnevals musste nach dem Rücktritt von Karl-Theodor zu Guttenberg den Wagen zur Plagiatsaffäre komplett umplanen. „Wir hatten am Dienstag gerade Richtfest gefeiert“, erinnert sich Sprecherin Sigrid Krebs. „Und dann mussten wir spontan einen neuen Entwurf entwickeln.“

Es ist bereits das zweite Mal, dass die Kölner den Guttenberg-Wagen umgestalten müssen. Die ursprüngliche Idee - ein Spiel mit gezinkten Karten um die Kanzlerschaft - war erst vor wenigen Tagen mit Bekanntwerden der Plagiats-Vorwürfe geändert worden.

Noch während der alte Papp-Minister am Mittwoch abgebaut wurde, konnten die Karnevalisten das aktuelle Konzept präsentieren. In Anspielung auf das Sprichwort „Lügen haben kurze Beine“ wird der neue Wagen einen Fotokopierer auf kurzen Beinen zeigen, verziert mit Fußnoten. Karl-Theodor zu Guttenberg wird aus dem Deckel des Gerätes über die Kölner Jecken schauen.

„Die Idee haben wir in Grundzügen direkt nach Bekanntwerden des Rücktritts erarbeitet“, berichtet Sigrid Krebs. In Hektik sind die Karnevalisten nicht ausgebrochen. „Wir arbeiten sowieso bis zum Schluss am Sonntagabend an den Wagen. Und die Herausforderung ist für uns das Reizvolle an der Aufgabe.“ Insgesamt werden in Köln allein über 30 Persiflage-Wagen an den Start gehen.

In Düsseldorf wird kurzfristig gebaut

Gelassen sieht auch das Festkomitee in Düsseldorf die aktuelle politische Entwicklung. „Die Plagiats-Affäre um Guttenberg ist natürlich eines der großen Themen in diesem Jahr“, erklärt Sprecher Hans-Peter Suchand. „Aber der Wagenkünstler wartet mit der Umsetzung ohnehin bis wenige Tage vor dem Umzug.“ Theoretisch könne das Team eine Idee sogar über Nacht realisieren. „Der Düsseldorfer Karneval ist bekannt dafür, der frechste in Deutschland zu sein“, betont Suchand. „Um dieses hohe Niveau halten zu können, müssen wir kurzfristig reagieren können.“