Essen. . Bei „Germany's next Topmodel“ bekamen die Kandidatinnen zwei Underground-Stars zur Seite. Christine aus Essen landete mit ihren GNTM-Rivalinnen zum Werbespot-Training hinter Gittern. Dort trafen Heidi Klums “Mädchen“ auf „Big Lebowski“-Mann Peter Stormare und den Kult-Regisseur Jonas Åkerlund.
Einen wahreren Satz hatte Heidi Klum lange nicht gesagt: „Mit Werbespots kann man unheimlich viel Geld verdienen.“ Wer wüsste das besser als die Modelmama, die für ein halbes Dutzend Produkte parallel wirbt? Für die „Film-Edition“ von „Germany's next Topmodel“ brauchte es insofern keine weitere Begründung.
Geübt wurde für Werbespots – eine nützliche Aufgabe im Gegensatz zum Lauftraining auf dem Haute-Couture-Steg, den, seien wir ehrlich, sowieso keine der GNTM-Teilnehmerinnen je beschreiten wird.
Die GNTM-Macher haben Skandalregisseur Jonas Åkerlund geholt
Aus den steifen Sponsoren-Spots der letzten Staffeln scheinen Klum & Co. gelernt zu haben. Die Marketingmanager mittelständischer Joghurtfirmen („Da ist etwas ganz Besonderes drin: die begehrteste Vanille der Welt!“) bleiben diesmal zuhause. Stattdessen beginnt die Folge mit echten Stars. Jonas Åkerlund ist dabei, Regisseur gefeierter Musikvideos von Madonna, Lady Gaga, Rihanna und vielen anderen.
GNTMMit diversen Skandalen im Rücken (u.a. einem quasi-pornografischen Rammstein-Clip), ist Åkerlund eigentlich zu sehr „underground“ für „Germany's next Topmodel“. Ähnliches gilt für den Schauspieler, mit dem Klums Kandidatinnen üben sollen. Es ist Peter Stormare aus „Fargo“, „The Big Lebowski“ und diversen anderen Filmen, in denen er meist als Psychopath besetzt wird.
Topmodel-Kandidatin beschwert sich über "nuttigen" Look
Diesmal spielt er einen Cop, der Klums Mädchen verhören soll. Laut Drehbuch haben sie einen Mord begangen und sollen sich nun vor der Kamera herauswinden. Vorher gibt’s ein verruchtes Outfit aus der Garderobe. Kandidatin Sabrina muss sich in ein weißes Lederkleid quetschen. „Das sieht total nuttig aus“, findet sie. Das ist ja auch der Punkt, antwortet die Kostümexpertin.
Regisseur Åkerlund, ein bleicher Mann mit Lederjacke und Ozzy-Osbourne-Aura, ist skeptisch: „I keep my expectations low.“ Am Ende punkten die meisten Mädchen aber doch. Ausgerechnet Antialkoholikerin Jacqueline („Ich war noch nie in einer Disco“) bringt den Part der angetrunkenen Barfrau am besten rüber.
Heidi Klum ist angesichts von Leonies Leistung perplex
In der nächsten Übung kommen die Sponsoren dann doch noch zum Zuge. Die Kandidatinnen sollen einen Streit im Auto (ja, das aus dem Vorspann) simulieren. Modelanwärterin Leonie ringt sich echte Tränen ab. Da ist sogar Klum perplex: „Das hätte ich nie geschafft!“ Eine Runde weiter.
Der Rest der Teilnehmerinnen müht sich mit selbstgeschriebenen Drehbüchern ab. Mit teilweise komischen Resultaten. „Die Gangschaltung funktioniert nicht!“, schreit Janna, auf ein imaginäres Hindernis zurasend. Was mit der Bremse ist, man weiß es nicht.
Ex-Mitglied der GNTM-Jury wird reaktiviert
In der Modelvilla wartet derweil ein alter Bekannter. Thomas Rath, Modedesigner und Ex-Jury-Mitglied bei GNTM, hat seine Damenkollektion mitgebracht. Genauer gesagt, Abendkleider. Damit geht es abends über den Roten Teppich, zur Premiere des Åkerlund-Films.
Wie man würdevoll aus einer Stretch-Limo aussteigt, lernen die Nachwuchsmodels nebenbei. Das Kino selbst fungiert als Kulisse für die wöchentliche Entscheidung. Vier Kandidatinnen stehen diesmal auf der Kippe. Am Ende muss Jessika die Heimreise antreten. Sie hat die Schauspielprüfung nicht bestanden. Und ohne Schauspieltalent keine Werbespots.