Köln. Mit dem Start der zwölften Staffel von “Deutschland sucht den Superstar“ schafft RTL die Mottoshows ab. Statt der Liveshows im TV-Studio müssen sich die zehn letzten Kandidaten auf einer Tournee der Zuschauergunst stellen. Drei Konzerte soll es bei DSDS 2015 geben. Alle Änderungen im Überblick.

Alles neu macht Staffel zwölf bei "Deutschland sucht den Superstar": Elfmal hat Dieter Bohlen mit wechselnden Kollegen bereits ein RTL-Sternchen gefunden. Ab Januar sucht er erneut - mit neuer Jury, bestehend aus Sängerin Mandy Capristo, Volksmusikstar Heino und DJ Antoine. Und mit überarbeitetem Sendungs-Konzept.

Bislang war der Ablauf bei DSDS klar: Erst die Castings mit Peinlichkeiten, dann der Recall, ein weiterer Recall irgendwo auf einer Trauminsel im Ausland. Wer es unter die letzten zehn geschafft hatte, durfte sich dann Woche für Woche in den Mottoshows beweisen. Die Liveshows im RTL-Studio sind jetzt Geschichte. Am Dienstag veröffentlichen die DSDS-Macher ihr neues Konzept auf der Homepage zur Sendung.

Keine Live-Mottoshows mehr, stattdessen "DSDS on Tour"

Statt der Mottoshows geht "DSDS on Tour": "Die Top-10-Kandidaten müssen sich nicht wie üblich in den Live-Shows im Fernsehstudio in Köln beweisen", kündigt RTL an. Im Nightliner gehe es auf "große Tournee quer durch die Republik - und sogar noch weiter". Drei Konzerte "vor großem Publikum" und in "spektakulären Locations" soll es geben. Auftakt sei am 11. April 2015 in Ischgl.

DSDSDie Konzerte werden dann zeitversetzt am Samstagabend ausgestrahlt. Nur das Finale wird tatsächlich live übertragen. Auch dafür hat sich "Deutschland sucht den Superstar" allerdings vom TV-Studio verabschiedet. Die "besten Gesangstalente" - wie viele, ist noch nicht bekannt - sollen stattdessen in der ÖVB-Arena in Bremen vor 12.000 Zuschauern um den DSDS-Titel singen. Termin: noch offen.

Was sonst noch neu ist bei DSDS 2015:

  • Die Altersgrenze: Erstmals durften sich Kandidaten im Alter zwischen 16 und 40 Jahren bewerben. Zuvor lag die Höchstgrenze bei 30 Jahren.
  • Castingtour: 49 Städte hat der "DSDS-Casting-Truck" von August bis Ende September 2014 angefahren - darunter erstmals auch Stationen in Polen, Luxemburg, Belgien, Tschechien und den Niederlanden.
  • Sendetermine: Wurde DSDS zuvor bis zum Start der Liveshows immer mittwochs und samstags ausgestrahlt, setzt RTL künftig fast ausschließlich auf den Samstagabend. Lediglich die erste Folge am 7. Januar 2015 wird mittwochs gezeigt. Ab dem 10. Januar laufe "Deutschland sucht den Superstar" dann nur noch samstags, kündigt der Sender an.

Das bleibt unverändert bei DSDS:

  • Der Weg zur "Top Ten": Casting, Deutschland-Recall, Recall-Reise. Am Anfang des "Superstar"-Traums steht nach wie vor das "Vorcasting". Längst nicht alle Kandidaten treten direkt vor Dieter Bohlen, Mandy Capristo, Heino und DJ Antoine auf. Eine Auswahl darf vor die Jury treten, 110 Kandidaten schaffen es in den "Deutschland-Recall", 34 von ihnen wiederum dürfen mit zum "Auslands-Recall". Der wird dieses Mal in Thailand gedreht. Am Ende bleiben zehn Kandidaten übrig.
  • Bis zur "Top Ten" entscheidet allein die DSDS-Jury.
  • Sobald die zehn Kandidaten für die Tour feststehen, stimmt das RTL-Publikum über deren Weiterkommen ab.
  • Live-Entscheidung am Samstagabend im TV: Die Auftritte der Kandidaten werden zwar aufgezeichnet und zeitversetzt ausgestrahlt, das Ergebnis der Zuschauerabstimmung soll aber nach wie vor live am Samstagabend verkündet werden, kündigt RTL an.
  • Der Gewinn: Deutschlands "Superstar" 2015 gewinnt einen Plattenvertrag bei Universal Music und 500.000 Euro.

Zwölf Jahre nach dem Start im Jahr 2002/2003 kämpfte "Deutschland sucht den Superstar" zuletzt mit schwächelnden Einschaltquoten. Vor allem die Liveshows, einst ein regelrechter Publikumsmagnet, verloren deutlich Zuschauer.

DSDS: Staffel 1 bis 11 im Überblick

1. Staffel, 2002-2003

Gewinner: Alexander Klaws, Siegertitel: "Take Me Tonight"; Durchschnittliche Zuschauerzahl: 8,09 Millionen; Quote der Finalshow: 12,8 Millionen.

2. Staffel, 2003-2004

Gewinnerin: Elli Erl, Siegertitel: "This Is My Life"; Durchschnittliche Zuschauerzahl: 5,05 Millionen; Quote der Finalshow: 5,33 Millionen.

3. Staffel, 2005-2006

Gewinner: Tobias Regner, Siegertitel: "I Still Burn"; Durchschnittliche Zuschauerzahl: 5,75 Millionen; Quote der Finalshow: 7,04 Millionen.

4. Staffel, 2007

Gewinner: Mark Medlock, Siegertitel: "Now Or Never"; Durchschnittliche Zuschauerzahl: 5,51 Millionen; Quote der Finalshow: 5,99 Millionen.

5. Staffel, 2008

Gewinner: Thomas Godoj, Siegertitel: "Love Is You"; Durchschnittliche Zuschauerzahl: 5,09 Millionen; Quote der Finalshow: 5,57 Millionen.

6. Staffel, 2009

Gewinner: Daniel Schuhmacher, Siegertitel: "Anything But Love"; Durchschnittliche Zuschauerzahl: 5,50 Millionen; Quote der Finalshow: 6,04 Millionen.

7. Staffel, 2010

Gewinner: Mehrzad Marashi, Siegertitel: "Don't Believe"; Durchschnittliche Zuschauerzahl: 4,24 Millionen; Quote der Finalshow: 6,51 Millionen.

8. Staffel, 2011

Gewinner: Pietro Lombardi, Siegertitel: "Call My Name"; Durchschnittliche Zuschauerzahl: 6,38 Millionen; Quote der Finalshow: 6,3 Millionen.

9. Staffel, 2012

Gewinner: Luca Hänni, Siegertitel: "Don't Think About Me"; Durchschnittliche Zuschauerzahl: 5,14 Millionen (ohne Finale); Quote der Finalshow: 4,71 Millionen.

10. Staffel, 2013

Gewinnerin: Beatrice Egli, Siegertitel: "Mein Herz"; Quote der Finalshow: 4,63 Millionen.

11. Staffel, 2014

Gewinnerin: Aneta Sablik, Siegertitel: "The One"; Quote der Finalshow: 3,8 Millionen.

1/11

3,8 Millionen Zuschauer sahen am 3. Mai, wie Aneta Sablik das DSDS-Finale 2014 gewann. Zum Vergleich: Das Finale der ersten Staffel, das Alexander Klaws für sich entschied, schalteten im März 2003 noch 12,8 Millionen Menschen ein. (shu)