Essen. . Im Videocast: Warum der Chef der Essener Uniklinik ein rasches Regelwerk für Verweigerer vorschlägt - ein Verbot von Urlaubsreisen sei denkbar .

Für Impfverweigerer soll möglichst rasch ein Regel- und Strafwerk erarbeitet werden. Darüber müsse „jetzt entscheiden werden, sonst gerät das Thema in den Bundestagswahlkampf“, warnt der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, in unserem Videocast "19 - die Chefvisite". Die Corona-Impfung sei selbstverständlich freiwillig, so der Mediziner. Es müsse aber auch klar sein, dass ein Nein zum Pieks von bis zu zehn Millionen Einwohnern für diese „bedeutet, dass etwas wegfällt“ – als Strafen denkbar seien zum Beispiel die Untersagung des Besuchs einer Kirmes oder Sportveranstaltung bis hin zum Verbot, eine Urlaubreise zu machen.

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Experten wie der Berliner Virologe Christian Drosten gehen davon aus, dass sich letztlich alle Ungeimpften mit dem Corona-Virus infizieren. Klinikchef Werner fordert, die Politik müsse sich bei ihrer Entscheidung „maßgeblich“ an Empfehlungen des Deutschen Ethikrats orientieren. Werner drückt aufs Tempo: Am schlimmsten wäre es, wenn es „keine Entscheidung gibt und das Thema ausgesessen wird“.

Schausteller: Volksfeste nicht jetzt schon absagen!

Vor einem „Verordnungs-Vakuum“ warnt auch der Präsident des Deutschen Schaustellerbundes, Albert Ritter, in der Sendung: „Wir brauchen klare Regelungen, aufgeschrieben und durch die Parlamente gegangen, wenn Nicht-Geimpfte nicht mehr reindürfen“, sagt Ritter in der Sendung mit Blick auf Volksfestbesuche.

Viele Schausteller seien schwer angeschlagen, hielten sich etwa mit Aushilfsjobs in Testzentren über Wasser. Konkurse in der Branche würden oft nicht erfasst, warnt Ritter vor einem leisen Sterben kleinerer Betriebe: „Die hören einfach auf und machen etwas anderes.“ Er appelliert an die Behörden, Volksfeste „bitte nicht jetzt schon abzusagen“. Die Verantwortlichen sollten angesichts fortschreitender Impferfolge „so lange wie möglich weiter planen“.

Prävention ist das Gesundheitsthema der Zukunft

Eine sportliche Lebensweise der Versicherten „aktiv fördern“, das hat sich die Krankenkasse Viactiv auf die Fahne geschrieben. „Im Vordergrund steht die Prävention“, betont Viactiv-Vorstand Marcus M. Müller. Die Pandemie habe es „nicht leichter gemacht, Menschen zum Sport zu motivieren. Sein Unternehmen habe daher „Kursangebote in den digitalen Raum geholt“ und biete Kunden „individualisierte Motivation“ an. Auch ein Mentalcoaching mit Bayern-Torjäger und Fußball-Weltmeister Thomas Müller ist im Programm. So sei es der Krankenkasse gelungen, „trotz schwieriger Rahmenbedingungen im Markt zu wachsen“. Das zeige: „Sport wird angenommen“, so Viactiv-Vorstand Müller.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Am Freitag, den 14. Mai, ist der Medienunternehmer und Buchautor Julien Backhaus als Talk-Gast dabei. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!

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Eine Sammlung der bisherigen Sendungen gibt's auf der Themenseite zur "Chefvisite"

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