Im Videocast: Chef der Uniklinik weist auf wachsende Zahl junger Coronakranker hin. Geschäftsführer der Luca-App weist Kritik an Funktion zurück.

Diese Entwicklung bereitet den Medizinern allergrößte Sorge: Wie der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, nun in unserem Videocast "19 - die DUB-Chefvisite" berichtet, infizieren sich mittlerweile vor allem jüngere Menschen mit Corona: „Über 30 Prozent der aktuell Neuinfizierten sind noch keine 25 Jahre alt“, so Werner, der auf eine Studie aus Österreich verweist: „Am häufigsten infizierte das Coronavirus im untersuchten Zeitraum die 15- bis 24-Jährigen“, so der Mediziner. Nur „knapp dahinter“ lägen die 6- bis 14-Jährigen, bei denen eine Inzidenz von 274 neuen Fällen auf 100.000 Einwohner ermittelt worden sei.

Mutante attackiert vor allem Jüngere - Impfung schützt die Älteren

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Die Daten zeigten zwei Tendenzen: Zum einen, dass „die britische Variante B1.1.7 nachweislich vor allem Jüngere befällt“, so Werner. Das unterscheide die Mutante ganz wesentlich von den Vorläufer-Virenstämmen. Dagegen sei nur jeder zehnte Neuinfizierte älter als 65 Jahre gewesen: „Daraus schließen die dortigen Wissenschaftler, dass die Schutzimpfung gegen Covid-19 greift.“

Geschäftsführer der Luca-App attackiert Satiriker Böhmermann

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Der Geschäftsführer der Luca-App, Patrick Hennig, kritisiert in der Sendung den TV-Satiriker Jan Böhmermann. „Dass ich alles missbrauchen kann, ist völlig klar“, so Hennig - die Frage sei, was man damit bezwecken wolle. Böhmermann hatte ein Foto vom QR-Code des Zoos in Osnabrück genutzt, um sich dort nachts scheinbar einzuchecken, und die Aktion über Social Media geteilt - und wollte damit die Funktionsfähigkeit der App diskreditieren. Hennig betonte dagegen: „Unser Tool kann helfen, wenn es sinnvoll eingesetzt wird.“ Inzwischen seien 240 Gesundheitsämter an die App angeschlossen, Anfang Mai sollen es mehr als 300 sein, berichtet Hennig. Das Programm ermöglicht die digitale Kontaktnachverfolgung und erleichtert den Ämtern so diese Arbeit.

Kritik von Datenschützern zurückgewiesen

Hennig wies auch Kritik von Datenschützern an der App zurück. Persönliche Daten würden nur auf dem Smartphone und nicht auf den Servern der Betreiber gespeichert, die Sicherheit gewährleisteten dezentrale Schlüssel. Auch Gastgeber einer Veranstaltung oder Restaurantbetreiber „können nicht auf persönliche Daten zugreifen“, wenn man sich mit Luca einchecke.

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Hennig kündigte eine Erweiterung der App an, um Impfzertifikate und Schnelltestergebnisse darin zu speichern. „Die werden aber niemals über unsere Server laufen“, betont der Luca-Chef: „Wir können keine Daten verkaufen, weil wir die nicht lesen können.“ Die Corona-Warn-App sieht Hennig als Ergänzung zu Luca: Diese messe zum Beispiel anonym die Distanz zu Kontakten. Eine Zusammenlegung der Funktionen sei wegen der „Trennung der Datenhaltung“ technisch nicht möglich.

Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Talk-Gäste am Mittwoch, den 21. April: Cornelia Röper vom Sozialunternehmen Mitunsleben und Dr. Ulrich Krantz, Vorstandschef des Pflegeheimbetreibers K&S. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUB-magazin.de!

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Eine Sammlung der bisherigen Sendungen gibt's auf der Themenseite zur "Chefvisite"

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