Essen . Im Videocast: Chef der Uniklinik erklärt, warum Asthmaspray kein „Game Changer“ ist. Musiker John Jürgens würde am liebsten „alles dichtmachen“.
„Es wird nicht das eine Medikament geben, das alle Probleme löst“: Der Chef der Essener Uniklinik, Professor Jochen A. Werner, warnt davor, zu große Hoffnungen auf eine Covid-19-Behandlung mit dem Asthmaspray Budesonid zu setzen. In unserem Videocast "19 - die DUB-Chefvisite" berichtet der Mediziner, in seinem Haus seien „sehr gute“ gute Erfahrung mit dem Einsatz monoklonaler Antikörper zur Behandlung in der Frühphase der Krankheit gemacht worden.
Werner hält es für möglich, dass das Asthmaspray „für eine andere Gruppe von Patienten hilfreich“ sei. Dessen Prüfung durch die zuständigen Behörden stehe aber „noch am Anfang“. Es sei zu früh, von einem „Game Changer“ zu sprechen,, wie dies etwa der SPD-Politiker Karl Lauterbach getan hat. Werner bedauert, dass es „noch kein Medikament für zu beatmende Patienten“ gibt. Dazu fehle der Forschung aber noch der Ansatz.
Sohn von Udo Jürgens will extrem harten Lockdown
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Im Kampf gegen die Pandemie plädiert der Musiker John Jürgens für einen extrem harten Lockdown – fürchtet aber, dass Deutschland dafür „zu spät dran ist“. „Egal, ob Weihnachten oder Ostern, wir hätten dichtmachen sollen“, so der Sohn des Schlagerstars Udo Jürgens in der Sendung. Für ihn und seine Familie gelte daher: „Wir wollen als Vorbild leben und bleiben zuhause“. Jürgens ist überzeugt, dass „im Kleinen jeder etwas tun kann“. Der DJ kann zurzeit nicht auftreten, appelliert aber trotzdem: „Wir müssen alle unglaublich vorsichtig sein, bis wir die Herdenimmunität erreicht haben.“
Zehn Excel-Sheets statt zehn Gebote - das hätte nie funktioniert
Mehr Kreativität in der Wirtschaft fordert der frühere Chef der Verlagsgruppe Handelsblatt, Frank Dopheide, im Videocast: „Da haben wir die rechte Hirnhälfte ausgeschaltet“, die dafür genutzt wird. Dopheide kritisiert, dass sich Unternehmen zu sehr an Bilanzdaten orientierten: „Sich an einer Zahl festzuhalten, rettet gar nichts.“
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Das sei gerade „in der Welt der Wirtschaft, aber auch in der Politik“ ersichtlich, so der Gründer der Agentur Human Unlimited mit Blick auf die Corona-Inzidenzwerte. Sein Fazit: „Wäre Moses mit zehn Excel-Sheets vom Berge Sinai herabgestiegen, hätte das nicht funktioniert.“
Bei „19 – die Chefvisite“ werden von Montag bis Freitag die aktuell wichtigsten Entwicklungen der Corona-Krise in ihren medizinischen und wirtschaftlichen Aspekten diskutiert und eingeordnet – in nur 19 Minuten. Am Mittwoch, den 14. April, ist Günter Wältermann, der Vorstandsvorsitzende der AOK Rheinland/Hamburg, als Talk-Gast dabei. Alle Sendungen sind abrufbar in der Mediathek auf DUB-magazin.de
Eine Sammlung der bisherigen Sendungen gibt's auf der Themenseite zur "Chefvisite"